„No pain no gain“ heißt es so schön. Läufer müssen leiden,
um wirklich Fortschritte zu machen. In gewisser Weise stimmt das auch, nicht hingegen bei einer Muskelverspannung.
Denn ein verspannter Muskel kann nicht zu 100% arbeiten, was bedeutet, dass du
auch nicht voll leistungsfähig bist!
Nur ein funktionsfähiger Muskel ist auch leistungsfähig!
Niemand wird (hoffentlich) auf die Idee kommen,
Höchstleistungen anzustreben, ohne sich spezifisch aufzuwärmen. Denn nur ein
gut durchbluteter und aktivierter Muskel kann die volle Leistung bringen. Wenn
du von Null auf Hundert steigest, ist die Verletzungsgefahr sehr hoch.
Hast du nun irgendwo eine muskuläre Verspannung, dann heißt
das nichts anderes, dass sich dieser Muskel schützt, indem er etwas mehr
angespannt ist. So kann er zwar nicht mehr vollständig kontrahieren, er kann
aber nicht mehr weiter überfordert werden. Eine ganz normale und sehr sinnvolle
Schutzmaßnahme! Gäbe es sie nicht, dann würden wir diese Muskelfaser so lange belasten
können, bis sie reißt. Wie auch bei einem unaufgewärmten Sprint. Und das wäre
noch schlimmer für den Körper! Und hier beginnt das Dilemma für uns Läufer.
Was passiert, wenn die Muskulatur verspannt!
Muskeln können nur kontrahieren, also sich zusammenziehen.
Nichts anderes! Für das Zusammenziehen wird Energie gebraucht und für die
Entspannung gibt es ein paar Hilfsmittel (vor allem Kalzium), die den Muskel
wieder in die Ausgangsposition bringt. Unsere Muskeln arbeiten darüber hinaus
in einem bestimmten Bewegungsumfang am besten. Klar ist, dass du zum Beispiel weniger
Gewicht in einer tiefen Kniebeuge heben kannst als bei einer mit 90°!
Muskelverspannungen entstehen immer bei Überbeanspruchung.
Wie schon im letzten Bericht angedeutet, wenn die Belastung auf den Bewegungsapparat größer ist als die Belastbarkeit der Muskulatur.
Sie wird einfach überfordert. Das passiert aber nicht von einem Tag auf den
anderen, es ist ein langsamer Prozess, der durch unterschiedliche Gründe
verursacht werden kann. Die häufigsten sind:
- zu viel, zu schnell, zu oft
falsche Trainingsplanung! Der Körper braucht deutlich länger, um sich anzupassen, als der Kreislauf! - zu schwache Muskulatur
wenn die Muskeln noch nicht so weit sind! Ein gutes Beispiel dafür sind auch die Verspannungen durch Fehlhaltungen un das viele Sitzen! - falscher Bewegungsablauf
ein unökonomischer Laufstil belastet Teile der Muskulatur, die vielleicht gar nicht dafür bestimmt sind.
Eine Muskelverhärtung gehört zu jedem Läufer!
Wir Läufer, und vor allem wir Marathonläufer sind aber hart
im Nehmen und eine solche Verspannung kann uns doch nicht von unseren
Laufvorhaben abhalten. Wir trainieren weiter! Dieser verspannte Bereich kann zwar
nicht mehr zu 100% arbeiten, da bereits eine Vorspannung besteht, es ist zum
Glück dennoch möglich, bis zu einem bestimmten Grad das Trainingspensum
aufrechtzuerhalten. Doch kommen nun die Muskelfasern rund um diesen
verspannten Bereich mehr zum Einsatz, was sie unter Idealbedingungen eigentlich
nicht tun müssten. Und weil wir ja ganz normal weiter trainieren, werden auch
diese Muskelfasern in kurzer Zeit auch dementsprechend überfordert. Als
Schutzmaßnahme erhöhen sie auch ihren Tonus und verspannen. Ein Teufelskreislauf
beginnt zu laufen! Eine kleine Verspannung kann zu einer Muskelverhärtung und
zu immer größeren Schmerzen führen.
Läufer brauchen immer g‘schmeidige Muskeln!
Wir brauchen immer entspannte Muskeln, um den besten
Trainingserfolg zu haben. Sind Bereiche verspannt, dann
- ist wie schon oben erwähnt die Leistung reduziert.
- Aber auch die Durchblutung dieser Bereiche ist eingeschränkt und deshalb auch
- die Regeneration reduziert, was langfristig das Problem noch weiter verschlimmert!
Und genau deshalb sollten wir auf unsere Muskeln achten und
sie hegen und pflegen, damit sie es uns mit Bestzeiten danken. Es kann an
dieser Stelle nicht oft genug erwähnt werden, dass das Laufen deutlich mehr ist
als irgendein Trainingsplan vorgibt. In der nächsten Woche bekommst du einen
Einblick, was zu tun ist, um deine Muskulatur geschmeidig werden zu lassen und
natürlich auch zu behalten. Die Massagerolle
wird dabei eine wesentliche Rolle spielen ;-)
Tipp der Woche
Alle Tipps für Marathonläufer in einem Buch. Diesen Leitfaden musst du gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen.
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