Ohne genauer auf
typische und konkrete Verletzungen einzugehen, die das Laufen selbst
verursachen, möchte ich dir ganz allgemeine Verhaltensweisen zeigen, die du in
einem Notfall bzw. hoffentlich schon viel früher anwenden kannst. Damit
einerseits die Verletzung nicht noch schlimmer wird und andererseits das
Training aber dennoch fortführen kannst. Wenn auch eingeschränkt. Beachte aber,
dass diese Signale individuell sehr unterschiedlich wahrgenommen werden und es deshalb
keine allgemein gültigen Rezepte dafür gibt!
Einmaliges oder wiederkehrendes Problem
Läufer müssen sich
damit abfinden, dass ihnen immer wieder einmal etwas weh tut. Die Laufbelastung
kann den Bewegungsapparat leicht überfordern und ein Zwicken ist oft nicht
vermeidbar. Wenn dieses Problem am nächsten oder spätestens nach zwei Tagen
wieder vergeht, ist es keinesfalls schlimm. Der Körper kann sich von kurzfristigen
Überlastungen sehr gut erholen, wenn man ihm die Zeit dazu gibt.
Kommt dieses Problem
aber immer wieder, dann solltest du dir rechtzeitig Gedanken machen, ob du
etwas dagegen unternehmen solltest. Gerade wiederkehrende Schmerzen, auch wenn
sie innerhalb kurzer Zeit wieder vergehen, können langfristig zu sehr großen
Problemen werden. Ein Paradebeispiel dafür ist eine Sehnenentzündung, die erst
mit etwas Steifheit im Gelenk beginnt und mit einem Sehnenriss enden kann. Bis
dahin hat man aber einen teilweise jahrelangen Leidensweg hinter sich!
Akute Schmerzen
Ein Grundsatz lautet:
je schneller ein Problem kommt, desto schneller ist es meist auch wieder überstanden.
Wenn Schmerzen von einem Tag auf den anderen spürbar sind, dann reicht oft eine
kurze Pause und es läuft wieder.
Gerade bei wiederkehrenden
Problemen ist es oft schwierig, sich richtig zu verhalten. Denn so schlimm sind
die Schmerzen nicht und das Laufen an sich ist ja auch möglich. Verschleppt man
dieses Problem aber, kann man über einen langen Zeitraum nicht 100% trainieren,
die Verletzung selbst wird aber auch nicht besser, im Gegenteil oft sogar noch
schlimmer und wird zu einer chronischen Entzündung.
Muskuläre Probleme
Meist handelt es sich
dabei entweder um eine Verspannung der Muskulatur oder um kleine bis mittlere Zerrungen
oder Muskelfaserrisse. Eine Zerrung/Riss tritt meist direkt beim Laufen auf und
verursacht einen sehr plötzlichen Schmerz. Wenn das passiert, ist natürlich ein
sofortiger Abbruch der Trainingseinheit wichtig. Läuft man weiter, auch wenn
man das Gefühl hat, dass es noch geht, wird die Verletzung auf alle Fälle noch
schlimmer. Bedenke, dass die vollständige Ausheilung einer Zerrung mehrere
Wochen dauern kann! Und je größer die Verletzung desto länger kannst du nicht
laufen!
Muskelverspannungen
können ähnliche Probleme verursachen, schleichen sich aber langsam ein. Spürt
man sie, muss man nicht unbedingt mit dem Laufen aufhören, aber die Muskelhygiene
wird dann insgesamt umso wichtiger.
Gelenksschmerzen
Auch Gelenke können
akut überlastet werden und Schmerzen verursachen, was generell kein Problem
bedeutet, sofern man sich etwas Pause gönnt. Bei wiederkehrenden
Gelenksproblemen solltest du dich auf alle Fälle auf die Suche nach der Ursache
des Problems machen. Damit würde ich nicht allzu nachlässig umgehen und im
Zweifelsfall sogar einen Arzt oder Physiotherapeuten aufsuchen.
Bei Belastung
Wenn dir während des
Laufens etwas weh tut, dann brich sicherheitshalber ab. Einmal zu oft aufhören
ist besser, als einmal zu viel gemacht. Egal ob das Problem akut auftritt oder
sich langsam einschleicht. Brich ab und hoffe, dass es beim nächsten Mal nicht
mehr auftritt.
Nach Belastung
Manchmal spürt man es
erst, wenn die Laufeinheit vorüber ist, es macht oft sogar den Anschein, dass
das Laufen selbst gut tut. Ein Irrglaube - meist ist es genau das Gegenteil, doch man redet es sich gerne
ein. Ist es mehr als die „übliche Steifheit“ nach dem Laufe, kann es sehr
trügerisch sein.
In Ruhe
Sind Schmerzen in Ruhe
oder im Alltag zu spüren, dann solltest du dir auf alle Fälle ernsthafte
Gedanken machen. Vor allem wenn die Probleme offensichtlich direkt mit dem
Laufen zusammenhängen. Oft können es nur die falschen Schuh sein, meist sind es
jedoch chronische Entzündungen oder schwerere Verletzungen, die eine Therapie
verlangen. Kläre das auf alle Fälle mit dem Arzt ab!
Laufunabhängige Probleme
Wenn dir unabhängig
vom Laufen etwas weh tut, dich beim Laufen auch nicht beeinträchtigt, dann
kannst du theoretisch auch ganz normal trainieren. Meist funktioniert das
Training aber dennoch nicht, weil man entweder Medikamente nimmt, vielleicht
unbewusst eine Schonhaltung einnimmt oder die Erschütterung des Laufens die
Probleme doch schlimmer machen. Merke dir: nur ein gesunder Körper kann auch
eine gewünschte Leistung erbringen…achte darauf!
So vorsichtig du auch
sein magst, es passiert immer wieder, dass man eine Verletzung nicht mehr
abfangen kann und eine Laufpause einlegen muss. Wie du nach dieser Verletzung wieder
in dein Training einsteigen sollst, das erfährst du im nächsten Bericht.
Möchtest du die weiteren Berichte gleich per Mail zugeschickt bekommen, dann
trage dich doch in meinem Mailverteiler ein.
Tipp der Woche
Wenn's einmal ein Marathon werden sollte, dann musst du diesen Leitfaden gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen
Wenn's einmal ein Marathon werden sollte, dann musst du diesen Leitfaden gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen
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