Sonntag, 11. Dezember 2011

Barfußschuhe im Test

Ein weiteres Problem des Barfußlaufens ist die dünne Haut auf der Fußsohle. Wir Zivilisationsmenschen sind es einfach nicht mehr gewöhnt, auf festem Untergrund barfuß zu gehen. Wir werden uns dabei leicht verletzen oder einen Dorn eintreten. Auch im Winter ist es kaum vorstellbar, ohne Schuhe zu laufen. Viele Barfußläufer berichten aber, dass man nach einigen Wochen eine Hornhaut bekommt und man kein Problem mehr mit Kälte, Glassplittern oder spitzen Steinen hat – aber soweit werden nur die wenigsten kommen.

Dazu gibt es aber Abhilfe: Barfußschuhe
So paradox dieser Begriff auch klingt – sie ermöglichen das Laufen im Freien bei jeder Witterung und auf jedem Untergrund. Das sind spezielle Schuhe, die weder Dämpfung- noch Stützeigenschaften haben. Sozusagen nur eine schützende Haut um den Fuß, damit man sich nicht weh tut. Natürlich gibt es da "richtige" Barfußschuhe und welche, die lediglich ein geringes Differenzial haben.

Ich habe lange nach geeigneten „Trainingsgeräten“ fürs Barfußlaufen gesucht und möchte hier einige Modelle kurz vorstellen. Es gibt mittlerweile immer mehr natürliche Schuhe am Markt. Diese Auswahl ist keineswegs eine umfassende Zusammenfassung. Solltest du noch andere kennen, dann poste gleich einen Kommentar – Danke!


  • Sole Runner
    Mein persönlicher Favorit! Der Schuh bietet gar nichts – nur Schutz vor Glassplittern - pures Laufvergnügen! Man hat das Gefühl, überhaupt nichts am Fuß zu haben und man spürt jede Unebenheit. Wenn man durch eine Wasserpfütze läuft, dann kann man danach sogar den natürlichen Fußabdruck am Boden erkennen. Erhältlich leider nur online und hoffentlich bald bei Laufsport Blutsch.
  •  inov8 – bare-X light 150
    Persönlich bin ich ihn noch nicht gelaufen, da er in meiner Größe (47!) nicht leicht erhältlich ist. Der bare-X light hat zwar weniger „Bodenechtheit“, mit ihm kann man aber auch etwas länger laufen, da er doch etwas stützt. Generell finde ich das gesamte Konzept von Inov8 gut durchdacht – leichte Sohlen, wenig Dämpfung und geringes Differenzial. Für jeden Läufer das Richtige.
  •  Fivefingers
    Der gewöhnungsbedürftige Schuh, bei dem jede einzelne Zehe ihre Bewegungsfreiheit hat. Fürs Barfußlaufen ist auch hier die Sohle ziemlich dick. Einige Modelle sind dann doch wieder mit viel Material unterstützt  - wenn, dann würde ich fürs Laufen den „Classic“ empfehlen. Ich persönlich mag ehrlich gesagt nichts zwischen meinen Zehen!
  • New Balance Minimus
    Ein sehr leichter Schuh ohne Differenzial aber mit einer einigermaßen guten Passform und Stabilität. Der Schuh, mit dem ich sowohl im Wald längere Läufe machen kann als auch den ganzen Tag über trage. Und dann sieht er auch noch toll aus!
  • Strandschuhe als Fußtrainer
    Die wohl einfachste Variante ist ein schlichter Tauch- oder Strandschuh. Auch ich begann mit einem solchen – war langfristig aber nicht sehr glücklich damit, da man unter dem Neoprenmaterial ziemlich schwitzt!


Meine 5 Tipps vom Schuhläufer hin zum Barfuß- bzw. natürlichen Läufer:

  1. Erster Schritt ist das Erlernen eines „besseren“ Laufstils (Laufschule!)
  2. nütze jede Wiese und jeden Sportplatz für ein paar Runden ohne Schuhe. Unterbrich auch mal das Training und lauf zwischendurch barfuß!
  3. Lauf dich langsam in Laufschuhen mit weniger Dämpfung ein.
  4. Besorge dir ein Paar „Barfußschuhe“ und lauf damit zum Aufwärmen ein paar Minuten. Mach damit ruhig auch die Laufschule.
  5. Langfristig solltest du mit Schuhen ohne (bzw. sehr geringem) Differenzial laufen können

7 Kommentare:

  1. Jetzt gibt es im Web einen weiteren Test von Barfußschuhen. Ein paar Enthusiasten haben bei den Tests mit Bewertungen eher Wert auf die Alltagstauglichkeit gelegt. Macht ja Sinn, nicht nur zum Joggen Barfußschuhe zu tragen sondern vor allem auch im Alltag. Hier kann man den Blog lesen:
    www.barfussschuhe-test.blogspot.com/

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    1. Woow! Du machst dir ja viel Mühe mit den Tests - halte mich am Laufenden!

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  2. Wir verteilen die Last auf mehrere Schultern. ;-) Und wenn man einmal ein Test-Schema hat, geht es ziemlich schnell. In den nächsten Monaten kommen noch Merrell und Vivo Barefoot hinzu. Dazu noch Nike free. Halten wir zwar nur für einen Nike Marketingtrick, kaufen trotzdem viele und denken, sie laufen jetzt gesund.

    Jetzt haben wir erstmal noch ein paar Bildchen von aufgeschnittenen Schuhen drin. Sieht man auch nicht aller Tage.

    Mit den besten Grüßen

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  3. Hallo,

    ich hoffe, Ihr seid weiter an den Barfußschuhen drangeblieben. Meine Liebe zu den Zehenschuhen von Vibram Five Fingers habe ich vor ca. einem Jahr entdeckt. Seitdem trage ich die Schuhe wirklich gerne. Gerade dann, wenn es warm genug ist, habe ich quasi ausschließlich Vibrams an.
    Man muss sich aber einfach an die Schuhe und die andere Belastung von Muskulatur und Sehnen gewöhnen. Das braucht einiges an Training. Mittlerweile kann ich die Barfußschuhe aber den ganzen Tag tragen und habe keine Probleme.

    Nico

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  4. echt gut der test hier, hab aber mal ne frage zu den zehenschuhen, die nach nackten füssen aussehen, kann man die irgendwo käuflich erwerben?

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    1. ...ich denke wohl nicht! Photoshop macht's möglich! :-)

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  5. Ich vermisse hier die leguano Schuhe im Test. Schade!

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