Eisen ist gut fürs Blut, L-Carnitin fördert die Fettverbrennung und mittelkettige Fettsäuren sparen Kohlenhydrate! Das sind die Versprechen der heute besprochenen Nahrungsergänzungen - und was halten sie im Runtasia-Test?
Eisen
Das Spurenelement Eisen ist wichtiger Bestandteil des
Sauerstofftransports. Der Großteil der Körperspeicher ist an Hämoglobin (in den roten
Blutkörperchen) gebunden. Ein Mangel ist immer mit einem Leistungsabfall
verbunden und kann bis zur Anämie führen.
Mögliche Wirkung:
Eine zusätzliche Gabe verbessert den Sauerstofftransport und den aeroben
Energiestoffwechsel.
Die Realität: Bei
ausreichender Eisenversorgung kann eine zusätzliche Gabe keine
Leistungssteigerung bewirken. Im Gegenteil - Nebenwirkungen wie Verdauungsstörungen
oder auch eine pathologische Eisenüberladung können im Extremfall die Folge sein.
Die Konsequenz:
Eine Eisensupplementierung ist nur unter ärztlicher Kontrolle anzuraten. Ein Blutbefund
kann einen Mangel aufzeigen – erst dann ist eine Ergänzung nötig. Oft ist auch
ein paralleler Vitamin-C Mangel mit Ursache für eine schlechtere Eisenaufnahme
aus der Nahrung. Da vor allem in tierischen Lebensmitteln gut verwertbares Eisen enthalten ist, sollten sich Vegetarier gut mit der Wahl ihrer Lebensmittel auskennen!
Läufer haben jedoch ein höheres Risiko, einen Eisenmangel zu erleiden (höherer Verbrauch, oft vegetarische Ernährung). Deshalb ist eine regelmäßige Blutuntersuchung zu empfehlen. Sinnvoller jedenfalls als eine prophylaktische Supplementierung!
Läufer haben jedoch ein höheres Risiko, einen Eisenmangel zu erleiden (höherer Verbrauch, oft vegetarische Ernährung). Deshalb ist eine regelmäßige Blutuntersuchung zu empfehlen. Sinnvoller jedenfalls als eine prophylaktische Supplementierung!
L-Carnitin
Diese Substanz ist im Körper für den Transport von
Fettsäuren in die Mitochondrien verantwortlich. Auch wenn der Körper L-Carnitin
selbst produzieren kann, ist eine vollständige Versorgung alleine dadurch nicht
gewährleistet. Vor allem in tierischen Lebensmitteln ist viel L-Carnitin
vorhanden.
Mögliche Wirkung:
L-Carnitin ist verantwortlich für den Transport von Fettsäuren in die Zellen.
Ein Mehr davon bedeutet eine höhere Fettverbrennung bzw. Schonung der
Glykogenreserven.
Die Realität: L-Carnitin
ist im Fettstoffwechsel meist nicht die limitierende Substanz. Es können nicht
mehr Fettsäuren in die Zellen transportiert werden, wie dort verstoffwechselt
wird. Auch eine Speicherung für „Notzeiten“ ist nicht möglich.
Die Konsequenz:
Eine zusätzliche Zufuhr von L-Carnitin ist im Normalfall nicht nötig und sogar
sinnlos. Es hat zwar keine Nebenwirkungen, doch auch keine Auswirkungen – was
die Hersteller natürlich nützen können: „Hilft zwar nicht, schadet aber nicht!
Wir können es also gut verkaufen“
Lediglich Veganer oder Personen, die einen latenten Vitamin-C Mangel haben, sollten sich über eine Substitution Gedanken machen. Genaueres gibt es auch im Läufer-ABC nachzulesen!
Lediglich Veganer oder Personen, die einen latenten Vitamin-C Mangel haben, sollten sich über eine Substitution Gedanken machen. Genaueres gibt es auch im Läufer-ABC nachzulesen!
Mittelkettige Fettsäuren (MCT)
MCT sind kürzere Fettsäuren als die in den normalen Ölen und
Fetten und kommen vermehrt in Kokosöl vor. Diese Fettsäuren sind wasserlöslich
und werden deshalb viel einfacher aus dem Darm aufgenommen und stehen auch
schneller zur Oxidation zur Verfügung (ohne L-Carnitin). Sie werden deshalb
auch in der klinischen Ernährung bei Fettabsorptionsstörungen eingesetzt.
Mögliche Wirkung:
Die energiereichen MCT können sehr leicht auch unter Belastung verstoffwechselt
werden. Es besteht die Annahme, dass man dadurch die Kohlenhydratspeicher
schönen könnte.
Die Realität: MCT
werden zwar unter Belastung vermehrt verbrannt. Dies geschieht jedoch nicht als
Ersatz von Kohlenhydraten, sondern es werden stattdessen einfach weniger
langkettige Fettsäuren verbrannt. Eine Schonung der Glykogenreserven ist davon
nicht zu erwarten! Auch die Verdauung muss langfristig darauf angepasst werden,
denn die Absorption verursacht oft gravierende Magen-Darm Beschwerden.
Die Konsequenz:
Möglicherweise haben MCT eine positive Wirkung bei Belastungen von mehreren
Stunden und Tagen. Wenn der tägliche Energiebedarf mehr als 6000kcal ausmacht,
ist eine vernünftige Ernährung nicht mehr durchführbar. Die mittelkettigen
Fettsäuren könnten (wenn verträglich) eine gute Alternative für Extremsportler
sein, was aber auch genauer erforscht werden muss.
MCT hab ich ja überhaupt noch nicht gehört! Was es nicht alles gibt! Über 6000kcal pro Tag - tss! schaff ich spielend! ;-)
AntwortenLöschenich hab von Energiebedarf gesprochen, nicht von deiner Energieaufnahme ;-)
LöschenHast du wirklich mal 6000kcal versucht zu essen - viel Spaß! Da gehört wirklich viel dazu, eine dermaßen große Menge in sich hineinzustopfen!