Wenn wir die größtmögliche Leistungssteigerung durchs Training erreichen wollen, brauchen wir einerseits die richtigen Trainingsreize zur richtigen Zeit und andererseits eine rasche Erholung nach diesen Einheiten, damit rasch wieder ein neuer Reiz gesetzt werden kann. Im Idealfall schaukeln wir uns damit in die Höhe und nützen den Effekt der Superkompensation.
- Alter
- Genetische Voraussetzungen
- Ernährung
- Regenerationsmaßnahmen
- Zusätzliche Belastungen im Alltag
- Trainingszustand
Generell kann aber gesagt werden, dass die Regenerationsfähigkeit
mit der Leistungsfähigkeit steigt. Je besser man trainiert ist, desto schneller
erholt man sich von den Belastungen. Umgekehrt ist die Leistungsfähigkeit in
jungen Jahren und bei guten genetischen Voraussetzungen höher – damit auch die
Regenerationsfähigkeit! Doch niemand ist unendlich stark belastbar! Jeder hat
eine individuelle Belastbarkeit, die auf Dauer nicht überschritten werden darf!
Sollte dieses „Naturgesetz“ nicht eingehalten werden, wird
sich der Sportler überfordern. Im Training kann man diese Überforderung sogar
ausnützen, indem sie kurzfristig aber gezielt eingesetzt wird (zum Beispiel in
einem Trainingslager). Danach muss aber besonders auf die Erholung geachtet
werden!
Eine langfristige Überforderung führt jedoch meist in ein
Übertraining. Das heißt, dass sich der Körper nicht mehr (positiv) an die
Trainingsreize anpassen kann. Im Prinzip ist der Verlauf eines Übertrainings
ganz gleich wie bei einem Burnout, bei dem auch über längere Zeit nicht auf die
Erholung und auf die Psychohygiene geachtet wird. Der Körper kann sehr lange
die Überbelastung kompensieren, doch irgendwann bricht er zusammen.
Bekanntlich sind Untrainierte körperlich weniger belastbar. Und
gerade diese Personengruppe ist sehr anfällig, in ein Übertraining zu kommen. Wenn
sich jemand entschließt, körperlich aktiv zu werden, ist er zu Beginn meist sehr motiviert
und möchte natürlich schnell Fortschritte machen und trainiert, trainiert,
trainiert,…Nach einigen Wochen setzten die ersten
Motivationsprobleme ein (auch zeitlich wird es zur Belastung), eventuell
spürt er auch schon die ersten Wehwehchen und die eine oder andere
Trainingseinheit wird ausgelassen. Irgendwann verliert man die Freude und lässt
das Training gänzlich bleiben. Der typische Verlauf von vielen „Fitnesssportlern“,
die im Frühjahr die Fitness Studios stürmen und nach zwei Monaten nie wieder gesehen
werden. Oft ist ein Übertraining der Grund fürs Scheitern!
Auf dem Weg zu einem Übertraining gibt es unterschiedlich
ausgeprägte Phasen, deren Symptome man als erste Alarmzeichen interpretieren kann/muss. Allgemein
gesehen gibt es zwei unterschiedliche Übertrainingssyndrome: das sympathikotone
(aktivierende) und das parasympathikotone (hemmende) Übertraining.
Sympathikotone Übertraining
- erhöhter Ruhepuls am Morgen
- Leistungsstagnation bis Leistungsminderung
- verringerter Appetit
- Gewichtsverlust
- verzögerte Erholung nach Belastung (Herzfrequenzabfall)
- Schlafstörungen
- Motivationsprobleme
- Ausbleiben der Regelblutung
- erhöhte Verletzungs- und Infektionsanfälligkeit
Parasympathikotone Übertraining
- erniedrigter Ruhepuls am Morgen
- Leistungsminderung bis Leistungseinbruch
- schnelle Erholung nach Belastung (Herzfrequenzabfall)
- Niedergeschlagenheit, Unlust und allgemeine Müdigkeit
- depressive Stimmung
Meist beginnt ein Übertraining mit dem sympathikotonem
Erscheinungsbild und geht erst nach chronischer Überforderung zum hemmenden
Syndrom über. Für uns Läufer ist es deshalb wichtig, die Anzeichen eines
Übertrainings so früh wie möglich zu erkennen, damit das Training
dementsprechend angepasst werden kann.
Was du konkret machen kannst, um diese Anzeichen rechtzeitig zu erkennen, erfährst du in meinem nächsten Bericht. Du kannst die aktuellen Berichte auch
gerne per Mail bestellen – einfach den Newsletter
anfordern und du bekommst ihn per Mail zugesandt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen