Runtasia Infokanal: Läufer-ABC: Y wie Y-Chromosom – wie Männer laufen

Sonntag, 19. Mai 2013

Läufer-ABC: Y wie Y-Chromosom – wie Männer laufen

Mann (der), ist ein erwachsener Mensch männlichen Geschlechts. Der Begriff lässt sich daher von Frau, Kind, Junge, Männchen etc. abgrenzen. Der Begriff „Mann“ ist jedoch aufgrund der fundamentalen Einflüsse der Geschlechtlichkeit auf die menschliche Gesellschaft mit sehr vielen weiteren assoziativen und teilweise sehr emotionalen Bedeutungen beladen - auch läuferisch!


Die Physiologie ist anders! 

Männer haben im Vergleich zu Frauen eine um etwa 10% größere Muskelmasse. Das bedeutet, dass sie auch eine höhere Leistungsfähigkeit haben. Gepaart mit dem Hormon Testosteron ist der Mann darüber hinaus auch leistungsbereiter. Auch die einzelnen Organe und Funktionen, angefangen von Lunge, Herz, Körpergröße bis hin zur Sauerstofftransportfähigkeit sind beim Mann größer. Deshalb werden auch beim Laufen die Frauen von Männern getragen und nicht umgekehrt! Der Mann ist also eine geborene Leistungsmaschine – meinen manche dieser Spezies!

Wieso Mann läuft! 

Männer laufen, um sich zu messen! Wie soll er schließlich wissen, wie er funktioniert? Doch er läuft auch, um seinEquipment zu testen. Die Multifunktionswäsche mit eingewebten Goldfäden, der Getränkegurt mit genau dosierten Fläschchen, das Smartphone mit den dazugehörigen Oberarmgurt, die Sportbrille mit eingebauter Camera,...gehören natürlich zu einem gut ausgestatteten männlichen Läufer.

Männer sehen das Laufen als ewigen Wettkampf. Wenn nicht gegen den Laufkollegen, dann immerhin gegen sich selbst. Ihnen ist es egal, welches Gewicht sie selbst haben. Hauptsache, die verwendeten Laufschuhe sind um 15 Gramm leichter als die des Laufkollegen. Das gibt Mann den strategischen Vorsprung.

Wie Mann läuft!

Männer laufen natürlich auch mit Pulsmessung. Die wenigsten kennen sich zwar mit den unzähligen Funktionen aus, Hauptsache die Uhr heißt irgendetwas mit „Trainingscomputer“, hat GPS und womöglich auch Navigation, die Trainingsdaten müssen herzfrequenzgenau und online mit Trainingskollegen verglichen werden, Trainingspläne können erstellt werden und natürlich darf die Messung der Schrittfrequenz und Schrittlänge nicht fehlen. Mann kann auch den Puls ablesen, der auf keinen Fall unter 170 Schläge abfallen darf. Denn ein leistungsfähiger Motor muss ordentlich ausgefahren werden!

Männer trainieren ernsthaft, meist nicht strukturiert, aber mit Sicherheit ernsthaft. In seltenen Fällen auch konsequent. Intervalle und intensive Dauerläufe stehen natürlich ganz oben am Trainingsplan und dürfen auf keinen Fall gestrichen werden. Regenerationswochen ergeben sich von alleine – bei der nächsten Verletzung wird auf eine vollständige Erholung geachtet.

Laufende Männer können stundenlang über ein und dasselbe Thema sprechen – ist das Thema nicht Fußball oder Autos, dann ist es das Laufen: er kennt die besten Trainingsmethoden, weiß genau, wie Verletzungen zu heilen sind, nicht jedoch, wie man sie vermeidet! Wettkämpfe werden bis ins kleinste Detail via Herzfrequenzkurve und Auswertung der km-Pace analysiert. Diese Informationen sind sehr wertvoll! Denn wenn der laufende Mann seine Fehler kennt, dann kann er sie beim nächsten Wettkampf wieder machen.

Der Wettkampf der Männer 

Der Mann ist für Wettkämpfe geboren! Schon seit jeher betreibt er einen Wettkampf gegen die Natur: Männer sind Jäger, Männer ziehen in Kriege, Männer stehen im ständigen Konkurrenzkampf, Männer laufen Wettkämpfe…und zwar keine Volksläufe, sondern Marathons!

Nach der intensiven Trainingsvorbereitung kann Mann sicher an den Start gehen. Doch in Anwesenheit von Laufkollegen wird beim Start tiefgestapelt. Er erhofft sich dadurch den kleinen, strategisch aber sehr wichtigen Vorteil: „Ach, ich konnte nicht viel trainieren, aber den Marathon werde ich schon schaffen“ oder „In den letzten 3 Monaten konnte ich wegen dem hartnäckigen Shinspin überhaupt nicht trainieren, aber da ich schon mal angemeldet bin…“ hört man immer wieder bei der Startlinie.

Beim Startschuss wird selbstverständlich losgelaufen, als gäbe es kein Ende. Die Spitze darf nicht zu viel Vorsprung herauslaufen. Nach spätestens 500 Metern darf der Vorsprung doch etwas größer werden – die holt er dann später eh wieder ein!

Männer werden nicht gerne überholt. Und schon gar nicht von Frauen. Der Mann ist und bleibt nun einmal das starke Geschlecht. Er geht lieber über seine Grenzen hinaus, als sich von jemandem, scheinbar deutlich langsamerem überholen zu lassen. Zu erkennen ist das sehr leicht am keuchenden Mann, der vor entspannt joggenden Frauen läuft. Im Wettkampf wird so jeder Zweikampf als Motivation und Zwischensprint genützt. Dieses Verhalten gilt übrigens nicht nur im Wettkampf, sondern auch bei jeder einzelnen Trainingseinheit.

Kurz vor dem Ziel werden noch einmal die letzten Reserven mobilisiert. Auf den letzten 200 Metern gibt's Ellbogeneinsatz und es wird gesprintet! Damit werden noch einige wertvolle Plätze gut gemacht, was im Endergebnis Platz 1302 anstelle 1304 ausmacht!

Der Laufstil beim Zieleinlauf ähnelt deshalb oft dem eines an einem Bandscheibenvorfall leidenden 90jährigen, der vergessen hat, seine ABC-Wärmepflaster aufzukleben. Dazu kommt auch noch der schmerzverzerrte Gesichtsausdruck - nachzusehen am stolzen Zielfoto: „da habe ich alles gegeben!“

Im Ziel wird schnell die Medaille als Siegestrophäe abgeholt, und wenn Mann noch einen funktionierenden Kreislauf hat, wird er gleich zugeben müssen, dass er zwischen Kilometer 6 und 9 enorm viel Zeit liegen gelassen hat. Das nächste Mal dann…erst wird aber ein Bier zur Regeneration und zum Auffüllen der Elektrolyte getrunken!

Wie siehst du das? Hast du dich in einem der beiden letzten Berichte wieder gefunden? Hast du selbst schon "geschlechtsspezifische" Lauferlebnisse gehabt. Halte uns am Laufenden und lass es uns wissen...

9 Kommentare :

  1. Ha, ha! Wieder sehr köstlich und ich gestehe mich in so manchen Punkten wieder zu erkennen!

    Allerdings
    - lasse ich meinen Pulsgurt sehr oft zu Hause
    - hatte ich noch nie ein Smartphone dabei (auch keinen mp3-Player)
    - werden die Wettkämpfe weniger und die Genussläufe mehr!

    Trotzdem: Männer ticken zumeist so! Genau wie du es auch bei den Frauen sehr treffend beschrieben hast! Da wird sich nix ändern!

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    1. Natürlich gibt's Ausnahmen, doch die Tendenz geht in diese Richtung. Das ist zumindest meine Erfahrung.

      Auch das habe ich erfahren: wenn zwar weniger Wettkämpfe gelaufen werden, so bleibt der Wettkampfgedanke oft auch noch bei den Genussläufen erhalten ;-)

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  2. Ja, es scheint so, als hätten uns unsere Vorfahren, Steinzeit-Mann und Steinzeit-Frau, noch immer fest im Griff: Männchen, oh pardon, Mann muss sich als Schnellster = Bester, Frau als Schönste = Beste gegenüber den Artgenossen beweisen ... ja, ja, die Gene :-)

    Vielleicht wäre aber manchmal ein Rollentausch die bessere Strategie, wie etwa beim finnischen "Frauentragen" - siehe Paar-Nr. 29!

    Liebe Grüße,
    Diana

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    1. :-) Die wären sicher schneller gewesen, wenn sie getauscht hätten! Tatsächlich!

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  3. die Symptomatik gibt`s bei genügend Frauen auch, wenn ein Mann überholt, ist's noch irgendwie OK, aber wehe, eine andere Frau überholt :-) !

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    1. ... es ist auch nicht OK, wenn ein Mann überholt ;-)

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    2. der Stolz!
      Besonders interessant ist es, wenn man ein Training mit Tempowechsel macht - da überholt man jemanden und kurz darauf wird man wieder überholt. Ein lustiger Wettkampf...systematisch geplant! ;-)

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  4. ok, ich gebs zu, erst dachte ich ja, dass das niemals nie nicht auf mich zutreffen könnte. Aber ich wurde ziemlich früh eines besseren belehrt! :D
    "Männer sehen das Laufen als ewigen Wettkampf. Wenn nicht gegen den Laufkollegen, dann immerhin gegen sich selbst. Ihnen ist es egal, welches Gewicht sie selbst haben. Hauptsache, die verwendeten Laufschuhe sind um 15 Gramm leichter als die des Laufkollegen. Das gibt Mann den strategischen Vorsprung."

    erwischt, so ists definitiv bei mir!

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    1. Tja! Irgendwo findet sich wohl jeder irgendwie darin!

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