Mittwoch, 31. Juli 2013

Ist das wohltuende Bier nach dem Training schlecht?

Du kennst ja die Sportleroase - ein Treffpunkt für alle Praterläufer! So auch für mich. Gerade nach einem anstrengenden Lauf in der Hitze zischt ein kühles Bier so richtig gut hinunter. Weißt eh, wegen der Elektrolyte wäre es gewesen! Manche meinen aber, dass ich dadurch mein Training vernichte und für ein paar Schluck teuer bezahlen muss. Wie nun? Gut oder schlecht?

Und ob ich die Sportleroase kenne und vor natürlich auch schätze! Auch ich freue mich immer auf ein kühles Bier nach dem Lauf. Und es schmeckt! Eine nicht gerade so positive Auswirkung auf das Training ist jedoch tatsächlich gegeben.

Auch wenn in einem Krügerl Bier nur etwa 20g Alkohol enthalten sind, es beeinträchtigt die Körperfunktionen direkt (Zentralnervensystem) und indirekt (Erholungsfähigkeit). Wenn du also ein Bier nach dem Training trinkst, wirst du im ersten Moment zwar eine Erfrischung verspüren, doch deine Anpassung auf das Training wird bescheiden ausfallen.

Der Hauptgrund dafür ist, dass Alkohol in der Leber abgebaut werden muss. Und gerade nach dem Training passieren in der Leber auch die wichtigsten Prozesse für die Regeneration: Der gesamte Proteinstoffwechsel wird dadurch beeinträchtigt, Laktat wird langsamer abgebaut, Mineralien werden weniger „wiederverwertet“ und vermehrt ausgeschieden…und der wichtigste Faktor für uns Läufer ist, dass dadurch die Glykogenresynthese verlangsamt wird! Und wie wir wissen, ist die Wiederauffüllung der Speicher das Limitierende im Training schlechthin!

Auch die Meinung, dass ein Bier ein isotonisches Getränk ist, stimmt nicht ganz. Wenn man das Getränk analysiert, dann erzeugt das Bier (im Labor) zwar einen ähnlich hohen osmotischen Druck wie ein isotonisches Getränk, doch in der Praxis (beim Menschen) verursacht es bekannterweise einen erhöhten Harndrang. Dadurch werden mehr Elektrolyte ausgeschieden als aufgenommen. Woher kommt wohl der „Brand“ nach einer durchzechten Nacht? ;-)

Diese Beeinträchtigungen sind übrigens für Frauen noch stärker, da sie tendenziell einen geringeren Muskelanteil haben und dadurch den Alkohol noch langsamer abbauen bzw. dieser einen stärkeren Einfluss auf die Regeneration hat.

Meine Tipps:

  • Laufen und Saufen passen nicht zusammen – Alkohol in Maßen ja!
  • Bier liefert zwar Mineralien, du scheidest aber mehr dadurch aus
  • Gerade in intensiven Trainingsphasen würde ich auf Alkohol generell verzichten
  • Wenn schon Bier, dann kann es auch ein alkoholfreies sein, das keine negativen Auswirkungen hat! 

Das waren 31 heiße Tage, das waren 31 interessante Fragen.
Eine immer wieder aktualisierte Übersicht findest du natürlich auch in meinem Infokanal. Solltest du auch noch eine Frage zu den Themen Laufen oder Ernährung haben, dann lass sie mich gerne wissen.

2 Kommentare:

  1. Hallo. sehr aufschlussreich. Ist etwas gegen ein kaltes Coke einzuwenden, etwa wegen dem falschen Zucker...? Danke für die Info.
    lgAG

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hmmm...was sind falsche Zucker?
      Nach dem Sport wirkt Cola ähnlich wie jedes andere Zucker- oder Sportgetränk: aufbauend! Der einzige Nachteil daran ist, dass du nur Zucker bekommst und keine Mineralien, abgesehen von Phosphor, und der hat wieder andere Nachteile!
      Dass im Cola eben nur der Haushaltszucker drinnen ist, bedeutet nach der Belastung keinen Nachteil...während des Trainings würde ich es aber nicht unbedingt empfehlen, da der Fruchtzuckeranteil zu hoch ist und Verdauungsprobleme verursachen kann...naütrlich hat auch die Kohlensäure ähnliche Wirkung. Wenn du's aber verträgst, dann gerne!

      Löschen