Runtasia Infokanal: Was ist besser: Training nach Puls oder Tempo?

Mittwoch, 10. Juli 2013

Was ist besser: Training nach Puls oder Tempo?

Ich habe ja die Möglichkeit, mein Training nach dem Puls oder nach dem Lauftempo zu steuern. Wenn ich zum Beispiel einen Longjogg mit einem konstanten Puls mache, dann wird im Laufe des Trainings das Tempo logischerweise langsamer werden. Wenn ich nach dem Tempo gehe, dann wird der Puls ansteigen. Was ist nun effizienter?

Das hast du richtig erfasst – Herzfrequenz und Tempo passen in der Realität nicht wirklich zusammen. Wenn du beides berücksichtigen möchtest, dann musst du Kompromisse machen. Was nun besser wirkt, ist nur schwer zu beurteilen, da es ganz darauf ankommt, was du erreichen möchtest.


Training nach Puls

Vorteile
Nachteile
  • leicht vorzugeben (a1-a4)
  • einfach einzuhalten (Pulsuhr)
  • einfache Kontrolle (Summenbalken)

  • Störgrößen (Wärme, Tagesverfassung)
  • zu träge bei kurzen und intensiven Belastungen
  • mit der Dauer steigt Puls – Effizienz sinkt

Training nach Geschwindigkeit

Vorteile
Nachteile
  • konstanter Trainingsreiz
  • Körper- und Tempogefühl schulen
  • Maximalbelastungen gezielt vorgeben
  • schwierig einzuhalten (GPS?)
  • Topografie und Wind berücksichtigen
  • ungenaue Auswertung (Protokoll)

Auch wenn viele meinen, die Pulsuhr ist eigentlich nur hinderlich beim Training und man verlernt dadurch, auf den eigenen Körper zu hören, finde ich die Pulsvorgabe bei bestimmten Trainingseinheiten dennoch passender! Solange extensive Trainingsreize (also Grundlagentraining) gesetzt werden, ist die Pulsvorgabe effektiver, da der Sportler diese Bereiche leichter einsetzen und kontrollieren kann. In der Auswertung sehe ich auf einem Blick, wie hoch die Gesamtbelastung war und kann diese auch bewerten.

Sobald die Intensität jedoch höher wird und die Geschwindigkeit dem Wettkampftempo nähert, ist es meiner Meinung nach sinnvoller, die Trainingsinhalte nach Tempo vorzugeben. Denn bei einem Wettkampf ist es prinzipiell egal, welcher Puls erreicht wird, sondern wichtig ist nur, was kann der Sportler tatsächlich leisten! Parallel dazu sehe ich mir aber noch immer den Verlauf der Herzfrequenz an, und beurteile, wie hoch die Belastung ist.

Meine Tipps: 

  • HF-Steuerung im allgemeinen Training (Grundlagenbereich)
  • Tempo-Steuerung bei Intervallen und Läufen im Wettkampftempo
  • Generell: öfters einmal ganz ohne Pulsuhr laufen! Werde nicht Sklave der Technik

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2 Kommentare :

  1. Sollte man aber dann wirklich beim Longjog das Tempo am Ende zurücknehmen? "Lernt" man dann seinem Körper nicht, dass er "nachlassen soll wenns härter wird" Den Wettkampf will ich ja möglichst gleichmäßig laufen bzw. idealerweise sogar die zweite Hälfte schneller als die erste?!

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    Antworten
    1. Ich weiß nicht genau, ob dich dich richtig verstanden habe?
      Beim Longjog kann man durchaus langsamer werden, denn du trainierst damit nicht unbedingt die "Wettkampfhärte" sondern den Fettstoffwechsel. Außerdem wirst du ja beim Longjogg bei weitem nicht das tatsächliche Marathontempo laufen, oder? Und wenn du beim Longjogg, der eigentlich ein gemütliches Tempo sein soll, bereits "einbrichst", dann bist du wahrscheinlich noch nicht soweit - der Körper läuft noch nicht ökonomisch!

      Dennoch lasse ich meine Läufer im letzten Viertel bis Drittel in einen höheren Bereich laufen, damit man zum Schluss (nachdem man lange genug den Fettstoffwechsel trainiert hat) noch einmal etwas Tempo macht. So bekommt man einen Eindruck, wie es ist, nach langen Einheiten noch immer schnell zu laufen.

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