Natürlich ist ein Wettkampf auch ein Kräftemessen – wer wird Sieger, wer gewinnt in seiner Altersklasse. Die meisten Läufer werden jedoch nie und nimmer am Siegespodest stehen, wollen es auch meist nicht. Viele Läufer haben eine andere Antriebskraft, sich den Stress eines Laufbewerbes anzutun: Ziele erreichen und Motivation schöpfen!
Ziele und Motivation
Ich würde jedem Läufer empfehlen, sich Ziele zu setzten – realistische und ansprechende natürlich. Wenn diese Ziele auch wichtig und motivierend sind, wirst du dir leichter tun, beim Laufen zu bleiben. Läufer haben es mit der Zieldefinition deshalb sehr leicht: sie melden sich an einem Laufbewerb an! Wenn sie angemeldet sind, steigt automatisch die Motivation, da dieses Ziel ja nicht von alleine erreicht werden kann. Sobald man sich ein läuferisches Ziel gesetzt hat,- wird der Schweinehund kleiner,
- fokussiert sich dein Zeitmanagement auf die Einteilung der Trainingseinheiten in den Alltag,
- werden vermehrt Freunde zum Laufen getroffen,
- fällt das Trainieren bei schlechtem Wetter leichter
- ist man eher bereit, auch einmal die Komfortzone zu verlassen
Wettkämpfe können aber nicht nur als zusätzliche Motivation dienen, sondern auch als intensive Trainingseinheit genützt werden. Jeder Läufer wird bestätigen, dass im Training ein bestimmtes (maximales) Tempo deutlich anstrengender empfunden wird als unter Wettkampfbedingungen. Oft reicht es bereits aus, eine Startnummer zu haben und es läuft „leichter“.
Man muss deshalb nicht unbedingt ein „Wettkampftyp“ sein, der sich mit anderen messen möchte. Jeder kann seine Ziele für sich so definieren, dass sie interessant und erstrebenswert sind. Für den einen ist es eine spezielle Zielzeit wichtig, ein anderer will seinen Bürokollegen schlagen. Und wiederum andere möchten unter Wettkampfbedingungen herausfinden, ob sie sich verbessert haben. Wenn für dich die erreichte bzw. erreichbare Zeit und der Leistungsvergleich noch unwichtiger sind, dann können Wettkämpfe auch einen Erlebnischarakter haben:
- an einem Event mit allen Neben- und Rahmenprogrammen teilnehmen
- schöne Laufurlaube in Kombination eines internationalen Stadtlaufs erleben
- das Naturerlebnis bei Teambewerben eines Wald- und Wiesenlaufs genießen
- oder einfach etwas Gutes tun, und bei einem Charitylauf Kilometer und/oder Geld sammeln.
Tipps für den ersten Wettkampf:
- setzte dir für den ersten Wettkampf nicht zu große Ziele. Der erste Wettkampf soll immer auf „Erlebnis“ und nicht auf „Ergebnis“ gelaufen werden! Schau es dir an, mach dir einen Spaß daraus. Im Ziel solltest du Lust auf mehr bekommen und dich schon auf den nächsten Wettkampf freuen!
- strebe nicht gleich einen (Halb)Marathon an! Bleib bei kürzeren Distanzen bis zu 10km und du wirst länger Freude am Laufen haben. Die Belastung, sowohl beim Wettkampf als auch in der Vorbereitung ist sehr groß und damit auch das Verletzungsrisiko!
- Wettkämpfe haben ihre eigenen Regeln und Rituale: die Startnummer muss (vorne) befestigt, der Chip am Laufschuh fest verschnürt werden, die Ernährung vor und während des Wettkampfs muss passen, das Startsackerl bedeutet für manche bereits die erste „Trophäe“,… Erlerne und genieße diese Verhaltensweisen. Läufer sind oft ganz schrullige Typen ;-)
- Bedenke: beim Startschuss fühlt sich das Tempo nicht so schnell an, als man es gewöhnt ist. Die Masse erzeugt regelrecht einen Sog, in dem man mitlaufen muss. Die Nervosität und das Adrenalin schalten Vernunft und Körpergefühl aus… manche Läufer haben sich bereits in den ersten Minuten überfordert! Von wegen „manche Läufer“ können das bestätigen – ich schätze, dass es jeder Läufer schon einmal erlebt hat. Frag doch einmal einen Läuferkollegen!
- Sammle Wettkampferfahrung und taste dich an deine Möglichkeiten heran. Nütze jeden einzelnen Volkslauf für dich – als Motivation, als Bestätigung, zur Selbsteinschätzung, als Test. Je öfters du an Wettkämpfen teilnimmst, desto sicherer wirst du, auch wenn die Nervosität nie ganz verloren geht.
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