Es stimmt zwar, dass wir durch langsameres Laufen größere Distanzen zurücklegen können, doch brauchen wir bei einem niedrigen Tempo keine allzu große Körperspannung und die Lauftechnik entspricht eher einem Schlurfen. Da die Laufgeschwindigkeit meist so niedrig ist, unterscheidet sie sich nicht viel von einem etwas schnelleren Gehschritt.
Je langsamer du läufst, desto mehr leidet deine Lauftechnik!
Vor allem zu Beginn einer Läuferkarriere können wir unser Bewegungsmuster prägen. Ein jungfräulicher Laufstil kann noch leicht geformt werden, der sich aber mit jedem gelaufenen Kilometer festigt. Der Körper sieht dieses Bewegungsmuster als „normal“ und als „bewährte Lauftechnik“ an. Sobald diese Läufer aber versuchen, schneller zu werden, hat der Körper keine Möglichkeiten, anders zu laufen, da er bisher keine Alternativen präsentiert bekommen hat. Was wird passieren? Er wird auch bei höheren Geschwindigkeiten den altbewährten Laufschritt aufnehmen: einen schlurfenden, bremsenden, anstrengenden, der keine Körperspannung erfordert.
Der Lauftechnik zuliebe - vermeide:
- Leistungstest
Ein (Laktat)Leistungstest kann für einen Laufanfänger nur ein einziges Resultat liefern: fehlende Grundlagenausdauer! Die logische Empfehlung wird dann lauten, dass man hauptsächlich ein Grundlagen- oder Fettstoffwechseltraining absolvieren sollte, um die Basisausdauer zu verbessern. Du musst also langsam laufen – und die Lauftechnik wird darunter leiden! - Pulsuhr
Trainiere zu Beginn nicht mit einer Pulsuhr bzw. lass dich durch sie nicht beeinflussen. Wenn du nämlich versuchen solltest, allgemeine Empfehlungen, wie laufe mit einem Puls von unter 140 Schlägen, dann wirst du durch die Pulsuhr gezwungen, langsam zu laufen, wodurch die Lauftechnik wieder leidet! - lange Wettkämpfe
Manche Laufanfänger nehmen sich gleich richtige Ziele vor: Halbmarathon oder gleich den ganzen Marathon. Wenn man lange Wettkämpfe laufen möchte, dann sind auch lange Trainingsläufe nötig. Die müssen natürlich langsam gelaufen werden sonst wird keine Fettverbrennung trainiert oder man schafft sie überhaupt nicht. Man kann sich schon denken, dass dadurch auch die Lauftechnik leidet.
Mit den langen Wettkämpfen bekommen aber auch ambitionierte Läufer ein Problem mit der Lauftechnik. Denn auch wenn ich schon zig Marathons gelaufen bin, heißt es noch lange nicht, dass ich dadurch eine gute Lauftechnik habe. Vielleicht eine Lauftechnik, die bis zu einem bestimmten Tempo (noch) ausreichend ökonomisch ist. Ich werde früher oder später an meine Grenzen kommen, da sich meine Lauftechnik durch die Millionen von Schritten zu sehr gefestigt hat, dass eine Änderung nur noch sehr schwer möglich ist.
Der beste Weg, um optimal ins Laufen zu kommen wäre:
- Aufbau der nötigen Grundvoraussetzungen: Kraft, Koordination
- Erlernen einer ökonomischen Lauftechnik
- Steigerung der Leistungsfähigkeit
In der Praxis heißt das: erst schneller, dann länger!
- Intervalltraining
Das Wichtigste für eine gute Lauftechnik ist das Tempo: Lauf schnell! Da niemand von Beginn an schnell laufen kann, wirst du das nur mit Unterbrechungen machen können. Deshalb eignet sich auch das Intervalltraining so hervorragend für den Laufeinstieg: du kannst/darfst schnell laufen, ohne gleich lange laufen zu müssen. - Trainingsplan für Anfänger
Und deshalb empfehle ich auch für Laufeinsteiger immer den allgemeinen Trainingsplan, um ins Laufen zu kommen. Nicht nur, damit man sich von Beginn an nicht überfordert, sondern auch damit man auch eine ordentliche Lauftechnik erlernt. - kurze Wettkämpfe
Lass dir mit den langen Läufen Zeit und vergiss vorerst alle Ambitionen, einen (Halb)Marathon zu laufen. Auch wenn dir deine Laufkollegen einreden, wie toll das Gefühl beim Zieleinlauf eines Marathons ist.
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