Es gibt so viele unterschiedliche Distanzen, die ein Läufer bei einem Wettkampf laufen kann. Doch der 10km-Lauf ist etwas ganz Besonderes. Ich selbst bezeichne die persönliche Bestzeit über einen 10er als „PS-Angabe“ eines echten Läufers. Jeder Läufer sollte mehrmals pro Saison an einem 10km-Wettkampf teilnehmen und Spaß daran haben. Aus vielen Gründen:
- 10km-Zeit
ist deine PS-Angabe
Auch wenn du einen Läufer noch nicht kennst, sobald du dessen 10km-Zeit erfährst, weißt du auch, wie gut er ist, in welcher Liga er läuft. 10km ist eine sehr gut vergleichbare Distanz, für die man aber auch gut trainieren muss.
- beste
Unterdistanz für Halbmarathon
In der Vorbereitung auf einen Halbmarathon ist ein 10km-Lauf der beste Test, um deine aktuelle Form zu überprüfen. Du kannst sehr viel Wettkampferfahrung sammeln, ohne dich wirklich zu überfordern.
- gibt
ungefähre Abschätzung für das (Halb)Marathontempo
Denn ein 10km-Lauf aus dem Training heraus kann eine sehr gute Abschätzung für deine mögliche Halbmarathonzeit sein. Es ist also nicht nur eine Formüberprüfung unter Wettkampfbedingungen, sondern auch eine realistische Abschätzung (natürlich besser als jeder Laktattest!) des Halbmarathontempos.
- tut nicht
so weh wie ein 5km-Lauf
Wer schon einmal einen Wettkampf über 5km voll gelaufen ist, der weiß, wie anstrengend diese Distanz eigentlich ist: der 5er tut weh und das von Beginn an! Der 10km-Lauf ist jedoch viel angenehmer, wenn auch immer noch sehr anstrengend. Der Wettkampf ist eigentlich schon vorüber, wenn es ernst wird. Ich nenne das Tempo sogar „angenehm schnell“, wobei es zum Schluss auch ans Eingemachte geht und natürlich auch gehen soll. Ein Wettkampf ist nun einmal ein Wettkampf.
- tut danach
nicht weh
Die Regenerationszeit nach einem 10km-Wettkampf ist deutlich kürzer als nach einem (Halb)Marathon. Der 10km-Wettkampf ist also angenehm schnell zu laufen und gibt sehr viele Informationen über dein bisheriges Training. Er ist aber auch insgesamt weniger belastend auf den Bewegungsapparat. Wenn du einen 10km-Lauf in dein Training einbaust, kannst du in den darauffolgenden Tagen quasi ganz normal dein Training fortführen.
- mehrere
Versuche in kurzer Zeit
Da die Belastung relativ gering ist, kannst du auch mehrere Wettkämpfe in kurzer Zeit einplanen und laufen. Wenn es einmal danebengegangen ist, dann hast du bald wieder eine Gelegenheit, den nächsten Wettkampf zu laufen, denn gerade diese Distanz wird bei beinahe jeder Laufveranstaltung angeboten. Systematisch kannst du gerne jeden Monat einmal einen Wettkampf über 10km einplanen.
- beinahe
jede Woche eine Veranstaltung
Schau dich einmal etwas in deiner Umgebung um. Beinahe jede Woche findest du in deiner unmittelbaren Gegend einen Volkslauf mit 10km. Auch für den Veranstalter ist ein 10km-Lauf sehr beliebt, weil viele ja einen „echten 10er“ laufen wollen und keine 11,2km oder eine andere ungerade Distanz. Ein kleiner Tipp am Rande: viele solche Volksläufe sind (bewusst) etwas kürzer vermessen. Bleib mit deiner persönlichen Bestzeit ehrlich und nimm nicht gleich den Lauf, der 300 Meter zu kurz war!
- keine
Ausreden, dass er zu kurz sei
Manche Läufer weigern sich einfach, kurze Distanzen zu laufen und starten ausschließlich an (Halb)Marathons. Und für 5km ziehen sie sich nicht einmal die Laufschuhe an, geschweige denn, sie würden einen Wettkampf über 5km laufen. Einen 10er kann und soll jeder Läufer regelmäßig laufen, was natürlich auch für Ultraläufer gilt.
- anstelle
der intensiven Pflichteinheit
Tust du dir bei intensiven Einheiten denn nicht auch schwerer alleine als mit anderen gemeinsam? Und unter Wettkampfbedingungen, mit einer Startnummer an der Brust, bist du zusätzlich noch einmal mehr motiviert und gehst weiter an deine Grenzen. Den 10km-Lauf kannst du anstelle eines Intervalltrainings (zwar nicht ersetzten, aber ab und zu auch) einplanen.
- macht dich
schneller
Und das ist nur ein Nebeneffekt: wenn du auf einen 10km-Lauf trainierst, wirst du quasi automatisch auch für den (Halb)Marathon schneller. Alles zwar zu seiner Zeit, doch ein gezieltes 10km-Training ist eine gute Voraussetzung für einen Marathon. Das Training ist jedoch weitaus anspruchsvoller, aber auch interessanter: Keine allzu langen Läufe, kurze und knackige Trainingseinheiten, aber auch ab und zu einmal an die Grenzen gehen.
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