Das
Marathontraining ist eigentlich sehr einseitig: viele lange Läufe, im
langsamen bis sehr langsamen Tempo, meist auf Asphalt und in der Ebene.
Gerade diese Läufe sind dem Marathon selbst am ähnlichsten und geben dir
eine Sicherheit für den großen Tag. Doch dieses monotone Laufen bewirkt
auch, dass du immer dieselben Muskelfasern brauchst. Du verwendest zum
Beispiel nie die gesamte Wadenmuskulatur, sondern nur sehr punktuelle
Bereiche. Und genau diese Bereiche werden leicht überlastet, wenn man
übertreibt. Wenn du jedoch dafür sorgst, dass sich diese Muskelfasern
schneller wieder erholen und besser durchblutet werden, dann kannst du
insgesamt mehr trainieren, ohne eine Verletzung zuzuziehen.
Langfristig bedeuten entspannte Muskeln für dich:
- keine Verletzung haben und das Training nicht unterbrechen müssen, sowie
- insgesamt mehr trainieren können und so eine deutlich höhere Leistungsverbesserung erzielen
Wie du verspannte Muskeln vorbeugst:
Wie schon erwähnt,
hängt eine beginnende Muskelverspannung neben der Überforderung auch
mit einer verminderten Durchblutung zusammen. Das oberste Ziel der
Muskelhygiene ist deshalb, Maßnahmen zu setzten, die den Muskel wieder
ordentlich durchbluten. Der erste Schritt, damit die Muskulatur wieder
„aufmacht“ und belastbar ist.
Massage
Gönne
dir hin und wieder eine Massage – eine richtige Massage, die dir die
verspannten Muskeln durchblutet und lockert. Ein guter (Sport)Masseur
hat das Fingerspitzengefühl, wo die kleinsten Verhärtungen sind und er
findet sie auch – du wirst es spüren! Ob das nun als Faszienbehandlung
bezeichnet wird, als Triggerpunktmassage oder schlicht Sportmassage, das
ist dabei nebensächlich! Verlass dich dabei auf den Experten!
Massagerolle
Die
Massagerolle ersetzt zwar keinen Masseur, doch ist sie in der Zeit
zwischen den Massageeinheiten eine wirklich tolle und wichtige
Alternative. Die Massagerolle ist „die mobile Masseurin“,
die zu Hause auf dich wartet, du musst sie nur nützen! Ein jeder Läufer
muss eine Massagerolle haben und natürlich auch verwenden. Am besten
täglich!
-
Dehnen
Das Dehnen
gehört für die einen Läufer zum täglichen Training, für manch andere
ist es prinzipiell verpönt. Auch ich empfehle das Dehnen nicht unbedingt
jedem Läufer. Doch wollen wir mit dem Dehnen nicht nur die
Beweglichkeit erhalten bzw. verbessern, sondern auch den Muskel strecken
und durchbluten. Es zahlt sich aus, sich einmal ernsthaft damit zu
beschäftigen, dann wirst du es lieben lernen…nicht nur das Minimalprogramm!
Entspannungstechniken
Lerne
dich zu entspannen, dann entspannen sich deine Muskeln mit dir!
Klassische Entspannungsmethoden wären zum Beispiel die Progressive
Muskelentspannung nach Jacobson, das Autogene Training oder die
Meditation an sich. Über Bewegung gibt es auch Ansätze mit Yoga, Tai
Chi, Qigong oder auch durchs Dehnen. Das Prinzip dabei ist meist
dasselbe: den Körper in eine Situation bringen, in der er sich
entspannen kann. Sei es durch Rituale, Körperpositionen oder durch
Vorstellungen. Wenn diese Rituale oft genug wiederholt werden,
konditioniert sich der Körper darauf und entspannt sich in kürzester
Zeit.
Ernährung
Und
natürlich spielt bei der Muskelhygiene auch die Ernährung eine wichtige
Rolle. Trinkst du zu wenig, ist die Aktivierung der Muskulatur
eingeschränkt, sind die Muskeln leer, werden sie leichter überfordert,
fehlen dir die richtigen Nährstoffe für die Regeneration,
brauchst du länger, um dich von den einzelnen Laufeinheiten zu erholen.
Soweit ganz allgemein, in den nächsten Berichten werden wir natürlich
noch genauer darauf eingehen!
Doch
brauchen wir tatsächlich so entspannte und „g’schmeidige“ Muskeln?
Müssen wir tatsächlich so beweglich wie ein Tänzer sein? Brauchen wir
denn nicht auch eine Spannung im Muskel, damit er sich schnell bewegen
und geforderte Leistung bringen kann? Zumindest was Verspannungen
anbelangt, müssen wir entsprechend entgegenwirken, damit die Muskeln
leistungsfähig bleiben. Doch nur entspannte Muskeln alleine können auch
keine Leistung bringen – im Gegenteil! Wir brauchen als Läufer eine
vernünftige Mischung aus Mobilität und Stabilität, damit es am besten
läuft! Und damit es kompliziert wird, müssen wir einerseits dafür sorgen,
dass die Muskulatur nicht verhärtet, andererseits aber auch darauf
achten, dass der Tonus erhalten und hoch bleibt. Krafttraining ist da nur ein Teil der Aktivierung!
Und
deshalb gibt’s im nächsten Bericht die wichtigsten und effizientesten
Kräftigungsübungen für Marathonläufer. Wieso du welche Übungen machen
sollst, und welche du aus deinem Programm streichen kannst. Auch beim
Krafttraining lautet die Devise: weniger ist mehr, auf die Regelmäßigkeit kommt es an! Trage dich in meinem Mailverteiler ein und du bekommst alle Infos direkt zugesandt – ich halte dich am Laufenden!
Tipp der Woche
Alle Tipps für Marathonläufer in einem Buch. Diesen Leitfaden musst du gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen.
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