Kennst du das Gefühl, wenn ab 35 Kilometer nichts mehr
läuft? Die Beine sind schwer und auch mit größter Motivation ist es nicht mehr
möglich, schneller zu laufen. Du läufst gegen eine Wand, wenn die
Kohlenhydratspeicher leer sind und du gezwungen bist, auf den Fettstoffwechsel
alleine zurückzugreifen. Manche Läufer haben für diesen Moment immer einen
(oder mehrere) Retter bei sich!
Die Energy Gels sind des Marathonläufers beste Freunde!
Zumindest wird das von manchen Marathonläufern berichtet: „wenn du das Zeug
reindrückst, bekommst du einen regelrechten Schub“! Ist das tatsächlich so,
oder bilden die sich das nur ein?
Was ist in einem Energy Gel drinnen?
Im Prinzip ist ein Energy Gel lediglich ein dickflüssiges Sportgetränk. Es sollte nur Kohlenhydrate und etwas Salz (Natrium) enthalten.
Wann soll man Energy Gels nehmen?
Energy Gels sind ausschließlich für die Kohlenhydratzufuhr
während des Wettkampfs oder als Notration für lange Trainingseinheiten gedacht!
Außerhalb des Trainings/Wettkampfs sind Elektrolytgetränke (vor) oder feste
Nahrung (danach als Regeneration) weitaus effektiver. Auch haben diese Gels nur
ab einer bestimmten Belastungsdauer einen Sinn. Wenn nämlich jemand auf die
Idee kommt, bei einem 5km-Lauf ein Säckchen Gel reinzudrücken, der kann sogar
mehr verlieren als gewinnen.
Wieso soll man Energy Gels einnehmen?
Kohlenhydrate sind bei maximalen Belastungen über einer
Stunde immer das limitierende Substrat. Wir haben aber die Möglichkeit, während
der Belastung eine gewisse Menge an Kohlenhydraten (maximal etwa 60 Gramm pro
Stunde) aufzunehmen. Dadurch steigt unsere verfügbare Menge an „schneller
Energielieferanten“ und wir können länger bzw. mit einer höheren Geschwindigkeit
laufen.
Ein vereinfachtes Rechenbeispiel: Wenn du bei einem
Marathon zwei Gels zu dir nimmst, dann hast du etwa 40 Gramm (= 160kcal) zusätzliche
Kohlenhydrate zur Verfügung. Damit könnte zum Beispiel eine 80kg schwere Person
etwa 2km lang laufen. In Wirklichkeit sogar weiter, wenn man bedenkt, dass man
nicht zu 100% im Kohlenhydratstoffwechsel läuft. Ohne diese Zufuhr würdest du
im Extremfall zwei Kilometer früher einbrechen oder du müsstest eben dementsprechend
langsamer laufen. Dieselbe Menge an Kohlenhydraten würdest du aber auch mit ¾ Liter
isotonischen Getränks zuführen!
Welchen Vorteil haben die Gels im Vergleich zu herkömmlichen Sportgetränken?
Einen wesentlichen: sie sind praktisch zum Transportieren!
Und sonst fällt mir eigentlich kein bedeutender Vorteil mehr ein, denn die Gels haben zwar eine ähnliche Zusammensetzung wie herkömmliche Sportgetränke, sind aber sehr hyperton! Deshalb ist auch die Empfehlung, gemeinsam mit dem Gel auch ausreichend Wasser zuzuführen. Wenn also normale Sportgetränke möglich sind, dann würde ich diese persönlich vorziehen. Die sind meist leichter verträglich, und wenn ich zu einem Gel sowieso Wasser trinken muss, dann hebt sich der eigentliche Vorteil wieder auf. Es gibt im Handel auch "verdünnte Gels", die leichter verträglich sind. Die sind jedoch dementsprechend größer und unhandlicher beim Transport während des Laufens. Auch wenn sie etwas bekömmlicher sind, sie sind keineswegs isoton!
Und sonst fällt mir eigentlich kein bedeutender Vorteil mehr ein, denn die Gels haben zwar eine ähnliche Zusammensetzung wie herkömmliche Sportgetränke, sind aber sehr hyperton! Deshalb ist auch die Empfehlung, gemeinsam mit dem Gel auch ausreichend Wasser zuzuführen. Wenn also normale Sportgetränke möglich sind, dann würde ich diese persönlich vorziehen. Die sind meist leichter verträglich, und wenn ich zu einem Gel sowieso Wasser trinken muss, dann hebt sich der eigentliche Vorteil wieder auf. Es gibt im Handel auch "verdünnte Gels", die leichter verträglich sind. Die sind jedoch dementsprechend größer und unhandlicher beim Transport während des Laufens. Auch wenn sie etwas bekömmlicher sind, sie sind keineswegs isoton!
Dennoch schwören viele Läufer auf die Gels, weil die in
richtiger Portionsgröße verpackten Säckchen einfach einzustecken sind und bei
Bedarf aufgerissen und eingenommen werden können. Denn nicht jeder kann während
des Laufens eine ausreichende Menge isotonischen Getränks aus einem Becher
trinken – der Großteil wird meist ins Gesicht und aufs T-Shirt geleert! Dadurch
verliert man auch wertvolle Kohlenhydrate!
Und wie in der Einleitung schon angedeutet, können diese
Gels in Notzeiten oder in der schwierigsten Phase beim Marathon einen
zusätzlichen Rückenwind liefern. Wenn auf einmal 20 Gramm sehr leicht
verfügbare Kohlenhydrate in den unterzuckerten Körper strömen, werden Geist und
Muskulatur vor Begeisterung aufschreien! Die Muskulatur kann wieder an schnelle
Energielieferanten zurückgreifen und die Motivation steigt parallel dazu.
Mehrmals selbst erlebt und unzählige Male von Läufern berichtet!
Welche Nachteile haben die Energy Gels?
Wie erwähnt, verträgt nicht jeder eine derart hohe Dosis an
Kohlenhydraten! Die Aufnahme dieser Kohlenhydrate ist nämlich deutlich langsamer
als bei isotonischen Getränken. Denn bevor das dickflüssige Gel aufgenommen werden
kann, muss es im Magen/Darm verdünnt werden. In einer kritischen Situation kann
man in dieser Situation sogar dehydrieren. Ich persönlich kenne aber keinen
Fall, der unmittelbar durch die Aufnahme von Gels dehydriert wurde (zum
Verdünnen wird dem Körper nur etwa 100ml Wasser entzogen und gleich wieder
zugeführt!). Das Argument ist eher eine Angstmache!
Was aber ein größeres Problem darstellt, ist die
Verträglichkeit, zumindest wenn es ohne Wasser eingenommen wird. Denn 20 Gramm
Zucker oder mehr auf einmal unter Belastung zu verdauen, muss erst einmal bewältigt
werden. Manchen Läufern wird darauf übel, im schlimmsten Fall bekommt man
Magenkrämpfe oder sogar Durchfall! Und wenn man zu den Gels tatsächlich Wasser
trinkt, findet man meist nicht das optimale und beste Verdünnungsverhältnis.
Um dir diese unangenehmen Erfahrungen zu ersparen, solltest
du die Gels bereits im Training ausführlich testen. Sowohl auf die Verträglichkeit
als auch auf den Geschmack! Es ist nicht wirklich einfach, eine klebrige,
dickflüssige Flüssigkeit während des Laufens runterzuwürgen. Da soll es
wenigstens nach etwas schmecken!
Und besser ist es, dir wird im Training von diesem Zeug
schlecht, als beim großen Wettkampf. Kürzlich bei einer Unterhaltung mit
erfahrenen (Marathon)Läufern mussten wir alle eingestehen, dass wir unsere
erste Erfahrung mit Energy Gels während eines wichtigen Wettkampfs gemacht
hatten. Alle im Einklang: „bei Kilometer
35 hat man das angeboten. Da probiert man es doch aus!“
Zum Testen geeignet sind dazu Trainingswettkämpfe
oder am Schluss deiner langen Trainingsläufe, wenn du schon müde bist oder wenn
du ein paar Kilometer deines geplanten Wettkampftempos anhängst. Die Gels aber bitte
sehr gezielt einsetzen, denn beim Long Jog möchtest du ja den Fettstoffwechsel trainieren und dabei solltest du auf
Kohlenhydrate weitgehend verzichten.
Meine Empfehlung:
Auch wenn Energy Gels nach 35 Kilometern einem regelrecht das
Leben retten können, besser wäre eine strategische Ernährung und Taktik während des gesamten Wettkampfs. Denn wenn ich schon
von Beginn an weiß, wie schnell ich laufen kann und gleichzeitig mehrmals geringe
Mengen an Kohlenhydraten mittels Elektrolytgetränken zu mir nehme, laufe ich
weniger Gefahr, dass ich Verdauungsprobleme bekomme, und ich bin gleichzeitig
ausreichend hydriert! Dennoch ist ein Energy Gel als „kleiner Retter in der Laufhose“‘
nie falsch. Wer weiß, was auf einem bei diesem Marathon zukommt! ;-)
Nächste Woche möchte ich wieder einen Produkttest machen und
einige Energy Gels genauer betrachten. Gibt es gute und weniger gute Gels? Wo
liegen die Unterschiede und welche kann man empfehlen? Bist du neugierig? Trage
dich doch gleich in meiner Mailingliste ein und du erfährst alle Details aus erster Hand!
Tipp der Woche:
DAS Nachschlagewerk für Sportwissenschafter und Trainer in Sachen Ernährung. Jedes Thema wird genauestens und dennoch verständlich durchleuchtet - ein must have!
Sport und Ernährung
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