Nimm dieses „Wundergeheimwutzimittel“ beim Marathon
Salztabletten, eigene Kräutermixturen, spezielle selbst angesetzte
Lösungen oder unterschiedlichste Nahrungsergänzungen,
die eine Leistungssteigerung versprechen, zeigen nur in den seltensten Fällen eine
Wirkung. Und wenn, dann basiert diese Wirkung auf einem Placebo. So könnte dich
beim Marathon auch ein Glücksbringer vor Krämpfen bewahren. Sofern nur fest
daran geglaubt wird.
Das oberste Gesetz für Marathonläufer: nichts Neues beim
Marathon ausprobieren!
Wenn du schon an Wundermittel glaubst, dann teste es bereits in der Vorbereitung im Training oder bei Trainingswettkämpfen. So weißt du wenigstens, ob du es verträgst, und kannst den Placebo-Effekt auch noch verstärken.
Wenn du schon an Wundermittel glaubst, dann teste es bereits in der Vorbereitung im Training oder bei Trainingswettkämpfen. So weißt du wenigstens, ob du es verträgst, und kannst den Placebo-Effekt auch noch verstärken.
Verlasse dich auf deine allgemeine, ausgewogene Ernährung
und sieh zu, dass du bis zum Start mit allen Nährstoffen aufgefüllt bist. Und
wenn ein Präparat beim Marathon etwas bringt, dann sind es Kohlenhydrate
– in welcher Form auch immer.
Sicherheitshalber vor dem Start eine Schmerztablette
Oh ja! Ein Marathon kann wehtun. Vor allem wenn man den
Körper schlecht darauf vorbereitet hat. Eine einfache Möglichkeit, Muskel- und Gelenksschmerzen
zu reduzieren wäre die Einnahme von Schmerzmitteln. Damit werden die Muskeln
quasi „betäubt“ und du kannst dich mehr aufs Laufen konzentrieren.
Wenn das Laufen mehr Schmerzen bereitet, als Freude bringt,
dann solltest du dich auf deutlich kürzere Strecken konzentrieren!
Denn Schmerzmittel haben auch ihre Risiken – vor allem unter
Belastung:
- Schmerz ist ein Warnsignal. Ernsthafte Verletzungen werden damit auch unterdrückt. Langfristige Folgen können dadurch entstehen.
- erhöhte Belastung für das Herz-Kreislauf System, das durch den Marathon sowieso schon sehr belastet ist.
- starke Beeinträchtigung der Nierenfunktion bis hin zu Blutungen
Dennoch nehmen laut Umfragen bei Marathonläufen etwa 10 bis
50% der Starter davor oder während des Laufs Schmerzmittel. Dieser gut
gemeinte Rat kann in die Hose gehen.
Hänge dich am Pacemaker an
Möchtest du eine bestimmte Schallmauer unterbieten, dann
geht es mit einem Hasen viel leichter. Wenn jemand für dich ein konstantes
Tempo macht, dann brauchst du dich nur an seine Fersen heften und es läuft wie
von alleine. Das hat man auch beim Versuch, den Marathon unter 2 Stunden zu laufen,
sehr bildhaft gesehen. Respekt übrigens zu dieser fabelhaften Leistung.
Doch Achtung! Blind dem offiziellen Pacemaker zu vertrauen
kann schlimme Folgen haben. Denn nur selten läuft der Pacemaker wirklich
das vorgegebene Tempo bzw. auch konstant. Zumindest hat mir noch kein
Marathonläufer das bestätigen können. Du solltest deshalb ständig deine
Zwischenzeiten beobachten und mit Kopf laufen.
Noch problematischer wird es, wenn du als Läufer (noch)
nicht die Voraussetzungen für diese Schallmauer hast. Manche wissen zwar, dass
sie noch nicht so weit sind, versuchen es aber trotzdem. Der Einbruch ist schon
vorprogrammiert.
Auch andersrum kann ein Marathonlauf daneben gehen: Wenn du
nämlich deutlich schneller laufen könntest und du dich stur an den Pacemaker
hältst.
Wenn du dich in der Wettkampfvorbereitung ausreichend mit deinem geplanten Wettkampftempo auseinandergesetzt hast, dann wirst du
ziemlich genau wissen, wie schnell du laufen kannst. Erst dann ist der
Pacemaker eine Option, wenn sie in deine Taktik passen. Der Marathonlauf ist
und bleibt eine Einzelsportart, bei der du selbst laufen und ins Ziel kommen
musst. Verlass dich nicht zu sehr auf andere.
Du musst unbedingt Wettkampfschuhe anziehen
Beinahe jeder erfahrene Marathonläufer schwört auf spezielle Wettkampfschuhe, mit denen sie den Marathon schneller laufen können. Das
hört sich ja gut an: 5 Sekunden schneller am Kilometer – das macht gleich
einmal drei bis vier Minuten am Marathon. Das stimmt aber leider nur in der
Theorie.
- Du musst diese Laufschuhe vertragen
- Du musst diese Laufschuhe laufen können
Ein leichteres Gewicht heißt noch lange nicht, dass jeder damit schneller laufen kann. Du musst nämlich dementsprechend „aktiv“ laufen,
damit du mit diesen Schuhen überhaupt laufen kannst. Wenn du das nicht gelernt
hast, oder wenn du zu viel mit schweren Schuhen trainiert hast, wirst du beim
Marathon nicht nur nicht schneller laufen können, du wirst dich möglicherweise
auch noch verletzen.
Im Zweifelsfall (und das trifft wahrscheinlich auf 90% der
Marathonläufer zu) laufe lieber mit deinen gewohnten Trainingsschuhen, damit
nichts daneben geht. Und wenn du dennoch mit Wettkampfschuhen laufen möchtest, dann arbeite lange genug und intensiv an deiner Lauftechnik. Das hat sowieso in jeder
Hinsicht einen Sinn.
Starte etwas schneller, dann kannst du zum Schluss etwas nachlassen
Die meisten Läufer werden zum Schluss sowieso langsamer.
Wenn du zu Beginn ein paar Sekunden schneller läufst, dann hast du zum Schluss
einen kleinen Polster, den du verlieren kannst. Mit so einer Einstellung gehen
manche Läufer an den Start und wundern sich schlussendlich, wieso sie „schon wieder
eingebrochen“ sind.
Du kannst den Marathon nicht schneller laufen, als du ihn in diesem Moment und
unter diesen Bedingungen laufen könntest. Auch wenn du nur wenige Sekunden am
Kilometer schneller läufst, als es möglich wäre, du wirst es zum Schluss mit
einem Vielfachen und vor allem schmerzhaft büßen müssen. Kluge Marathonläufer wissen, was möglich ist und
laufen dementsprechend vernünftig. Dabei ist es nicht nötig, die zweite Halbzeit unbedingt schneller zu laufen, sondern das Tempo einigermaßen konstant
bis ins Ziel zu halten. Diese Läufe sind die besten und bleiben auch in
Erinnerung. Versuche es.
Tipp der Woche
Alle Tipps für Marathonläufer in einem Buch. Diesen Leitfaden musst du gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen.
Alle Tipps für Marathonläufer in einem Buch. Diesen Leitfaden musst du gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen.
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