Zu wenig Schlaf
Keine Sorge, die wenigsten können in der Nacht vor dem
Marathon wirklich gut schlafen. Dennoch ist es wichtig, rechtzeitig ins Bett zu
gehen. Vor allem, wenn der Wettkampf am Vormittag ist und du deshalb zum Essen früher
aufstehen musst. Auch wenn du nicht gut schlafen kannst, allein im Bett zu
liegen reicht aus, um die Beine zu erholen. Das heißt aber nicht, dass du alleine im Bett sein sollst. Achte aber darauf, dass du am Tag davor schon
ausreichend Schlaf bekommst und dass du die letzte Mahlzeit nicht zu spät zu
dir nimmst.
Kein oder ein falsches Frühstück
Wie oben erwähnt, steht ein gut organisierter Marathonläufer
rechtzeitig in der Früh auf, um noch einmal eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Das ist die letzte Chance, die
Glykogenspeicher noch etwas aufzuladen! Damit dieses Frühstück nicht zu einer „Henkersmahlzeit“
wird, solltest du dabei natürlich nichts Neues ausprobieren, sondern auf
Bewährtes setzen. Verzichte dabei aber auf schwer verdauliche Lebensmittel wie
Rohkost, Vollkorn oder auch auf Fleisch. Du solltest beim Start etwas im Magen
haben, es soll dir aber nicht im Magen liegen!
Zu früh/zu spät am Start
Plane dir ausreichend Zeit für die Anreise ein! Denn vor dem
Start ist meist noch mehr zu erledigen, als man eigentlich denkt. Nicht nur weil
jeder unbedingt noch den Darm entleeren möchte und sich an den endlos langen
Schlangen vor den Mobi-Klos anstellen muss, sondern auch weil es wahrscheinlich
deutlich länger braucht, um bei einer (zumindest großen) Marathonveranstaltung
überhaupt an den Start zu kommen. Außerdem musst du auch noch deinen Bekleidungssack
abgeben, vielleicht Freunde finden und natürlich auch deinen Startblock finden.
Wenn du zu früh am Start bist, hast du zwar ausreichend Zeit, doch die Gefahr
besteht auch, dass du vor allem bei niedrigen Temperaturen regelrecht auskühlst
und nur noch schwer auf Betriebstemperatur kommst.
Falsche Ausrüstung
Was braucht man schon für eine Ausrüstung beim Laufen? Nicht
viel, doch die kann falsch gewählt sein. Von den richtigen Wettkampfschuhen haben wir schon ausreichend gehört. Aber auch die
Bekleidung ist sehr oft falsch gewählt, nämlich zu warm! Zieh dir lieber etwas
weniger an, als du denkst, dann bist du meistens richtig angezogen. Beim Start
darf dir gerne etwas kalt sein. Manche laufen auch mit eigener Verpflegung mit
Trinkflasche oder Trinkrucksack. Jeder soll selbst entscheiden, ob es einen
Mehrwert bringt, wenn zusätzliches Gewicht mitgeschleppt wird oder ob es
vielleicht doch sinnvoller wäre, Verpflegung auf der Strecke zu bekommen. Und
dann möchte ich zur Ausrüstung auch noch die Pulsuhr erwähnen! Auch die kann
falsch gewählt sein, wenn man sich zu sehr auf sie verlässt. Versuch’s doch
einmal ohne!
Aufs Trinken verzichten
Bis vor wenigen Jahren war das Trinken beim Marathon noch
verpönt und galt als Zeichen der Schwäche. Mittlerweile weiß man, eine
angemessene Flüssigkeitszufuhr die Leistung beim Marathon steigern kann. Das
heißt aber nicht, dass du dir literweise Wasser reinschütten sollst! Merke dir:
wenn es kühl ist, kannst du dir mit Getränken wertvolle Energie zuführen, und
je wärmer es wird, desto mehr bist du von Flüssigkeit abhängig. Trinken sollst
du jedenfalls immer und bei jeder Labestation!
Schlechte Organisation
Wir sind natürlich keine Spitzensportler, die mental die
Strecke ablaufen und das Rennen schon im Vorfeld einmal im Kopf durchlaufen. Lies
dir dennoch die Ausschreibung genau durch, schau dir die Streckenführung und
vor allem auch das Höhenprofil an. Nicht selten kann man von einem Anstieg
überrascht werden, und das vielleicht gerade in einem psychischen Tief! Mit
einer guten Vorbereitung wirst du in der bereits sehr angespannten Situation
keine Überraschungen erleben und kannst dich ganz dem Lauf widmen. Bedenke,
dass du nicht viele Chancen hast, einen Marathon zu laufen – zerstöre sie dir
nicht selbst! Ich bin mir aber sicher, dass du diese Hausaufgaben bereits in
der Vorbereitung gemacht hast! Denn mit ausreichender Wettkampferfahrung weißt du genau, was auf dich zukommt.
Das anfängliche Gefühl, dass es läuft
Einen Marathon zu laufen heißt, Geduld zu zeigen. Einen
Marathon kann man nicht so laufen wie einen 10er, man darf sich nicht mit der
Masse mitziehen und motivieren lassen. Zumindest nicht auf den ersten 5 bis 10
Kilometern. Auch wenn man zu Beginn ein wirklich tolles Laufgefühl hat (das
sollte eigentlich sowieso jeder beim Marathon haben!), richtig anstrengend wird
es erst im letzten Viertel. Bis dahin sollte man sich etwas zurückhalten und
auf die Testergebnisse aus dem Training vertrauen.
Ein paar Sekunden Polster rauslaufen
Jede Sekunde, die du zu Beginn schneller läufst, als du eigentlich den Marathon durchlaufen
könntest, bezahlst du zum Schluss mit einem Vielfachen! Zu Beginn kann jeder
etwas schneller laufen, aber diejenigen, die von Beginn an „ihr Tempo“ laufen,
werden ohne Einbruch ins Ziel kommen.
Etwas Neues Ausprobieren
Die oberste Grundregel beim Marathon heißt: Beim Wettkampf nichts
ausprobieren, das du noch nicht im Training getestet hast. Niemand weiß, welche
Auswirkungen es bei dir – und nur bei dir – nach 30 Kilometern haben kann. Das
trifft sowohl auf neue Schuhe oder Socken zu, als auch auf ein spezielles Ernährungsverhalten.
Vieles davon kann wortwörtlich in die Hose gehen!
Tagesverfassung nicht berücksichtigen
Auch wenn die Vorbereitung auf den Marathon perfekt war, am
Marathontag selbst muss nicht alles perfekt ablaufen. Die Tagesverfassung kann
dir einen Strich durch die Rechnung machen. Wenn’s nicht läuft, dann kann man
es auch nicht erzwingen. Genauso kann es mit dem Wetter sein. Bei unerwartet
hohen Temperaturen kann keine Bestzeit aufgestellt werden. Gut Läufer wissen,
wie sie mit diesen Umständen umgehen müssen, und laufen trotzdem, oder gerade deshalb,
ein gutes Rennen.
Tipp der Woche
Wenn's einmal ein Marathon werden sollte, dann musst du diesen Leitfaden gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen
Wenn's einmal ein Marathon werden sollte, dann musst du diesen Leitfaden gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen
JEDES MAL!!! laufe ich beim Marathon mit dem Gefühl los, dass ich unzerstörbar bin, dass ich mit einer derartigen Lockerheit das Ziel erreichen kann...bis zum Halbmarathon! Kann man diese Übermotivation auch irgendwie drosseln oder lernen, damit besser umzugehen! Nach 6 Versuchen bin ich jedenfalls noch nie durchgelaufen :-(
AntwortenLöschenIch kann's nur noch einmal erwähnen: einen Marathon zu laufen erfordert Geduld, Geduld und noch einmal Geduld!
LöschenDa ich annehme, dass du sowieso noch weitere Marathons laufen möchtest, dann "versemmel" doch mal einen Marathon, indem du wirklich langsam losläufst. Mach dir daraus einen gemütlichen Sight-Seeing Lauf. Und wenn's ernst wird, dann versuchst du das Tempo zu halten, oder vielleicht sogar zu erhöhen. Wenn du einmal das Gefühl erlebst, wie du bei allen anderen Läufern, die einbrechen und kämpfen müssen, vorbeiziehst, dann wirst du vielleicht den Sinn an dieser Taktik verinnerlichen.
Knallhart 30km ans vorgenommene Tempo halten. Weiß es ist hart. Habs auch erst 2x geschafft.
AntwortenLöschen...du meinst beim Marathon selbst die Stärke gehabt, 30 Kilometer lang das gute Laufgefühl ignoriert? Und du bist bei diesen beiden Male deine besten Marathons gelaufen? Bravo!
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