Die meisten von uns hatten schon einmal ein
Knieproblem, das direkt durchs Laufen verursacht wurde. Es zwickt da, es sticht
dort und nach einer mehr oder weniger langen Pause ist das Problem wieder weg.
Und wir beginnen wieder zu laufen, bis es das nächste Mal wo zwickt! In den
meisten Fällen handelt es sich dabei um funktionelle Überlastungen an Sehnen
oder Muskeln. Denn ein Knorpelproblem spürt man meist erst, wenn der Knorpel
nicht mehr vorhanden ist!
Ja! Laufen ist eine große Belastung für den Bewegungsapparat
Unsere Knorpel werden nämlich nicht gut durchblutet.
Die Nährstoffversorgung des Knorpels geschieht über die Gelenksflüssigkeit, die
über einen Pumpmechanismus in den Knorpel transportiert werden. Ähnlich wie ein
Schwamm saugt der Knorpel die Flüssigkeit auf, wenn er zuvor gequetscht wird.
Werden die Knorpel nun übermäßig stark
belastet, dann kann sich der Knorpel nicht mehr auf natürlichem Wege regenerieren
und wird dünner. Dasselbe passiert aber auch, wenn der Knorpel zu wenig
belastet wird. Denn dann fehlt langfristig diese Pumpwirkung und der Knorpel
wird wiederum nicht versorgt.
Unsere Gelenke werden also überfordert, wenn die Belastung zu groß wird und/oder wenn wir zu wenig Zeit zur Regeneration geben. Ist
sie jedoch „nur“ fordernd und der Körper bekommt etwas Zeit, sich davon zu
erholen, dann werden die Gelenke langfristig sogar belastbarer! Sehr belastbar
sogar!
Nein! Der Körper kann sich an die Laufbelastung anpassen
In Wirklichkeit haben Läufer zwar immer wieder
Knie- bzw. Gelenksprobleme, die jedoch meistens durch eine kurz- bis
mittelfristige Überforderung verursacht werden. Solche Überlastungen werden vom
Körper meist ohne bleibenden Schäden verdaut, auch wenn sie in der akuten Phase
sehr schmerzhaft sein können.
Viel schlimmer hingegen sind chronische Fehl-
aber auch Mangelbelastungen! Wer ein Leben lang unnötiges Übergewicht tragen
oder ständig schwere Lasten heben muss, dessen Gelenke werden deutlich mehr belastet
als beim moderaten Laufen. Und paradoxerweise haben die absoluten Sportmuffel
ein noch höheres Risiko an einer Arthrose, da die Knorpel einer zu geringen
Belastung ausgesetzt sind.
Studien haben nämlich gezeigt, dass Marathonläufer nicht unbedingt ein höheres Risiko für Gelenksabnützungen haben als andere
Sportler. Im Gegenteil, wer die Gelenke nicht entsprechend belastet leidet
häufiger an Arthrosen!
Es kommt drauf an!
Wer hingegen einen systematischen Trainingsaufbau verfolgt, mit den richtigen Laufschuhen läuft und vor allem einen ökonomischen, gelenksschonenden Laufstil aneignet, der belastet seine Gelenke beim Laufen
minimal und kann ohne schlechtes Gewissen seine Runden ziehen. Ein Leben lang!
Und ganz nebenbei sind Läufer meist auch tendenziell
schlanker. Die Belastung auf die Gelenke ist zwar beim Laufen etwas höher, aber
der Hauptteil der Zeit, in der wir stehen, gehen, und unser Körpergewicht
tragen müssen, ist deutlich länger! Die Gesamtbelastung auf die Gelenke ist bei
Läufern deutlich geringer!
Meine Meinung
Zu viel ist zu viel! Jedem Läufer muss bewusst
sein, dass übermäßiges Laufen
langfristig Probleme verursachen kann. Wie schon erwähnt, spürt man den
schleichenden Knorpelabbau leider erst sehr spät, wenn es meist schon zu spät
ist. Deshalb sollten wir mit unserer Gesundheit auch laufend gut umgehen.
Wenn du auf deinen Körper gut hörst – er gibt
dir bis zur Arthrose seeehr viele Signale – wirst du ein Leben lang laufen
können, ohne Gelenksprobleme zu bekommen. Im Gegenteil, du wirst altern und
dabei fit und beweglich bleiben! Das wäre übrigens auch der Konter für das oben
erwähnte Killerargument der Ungläubigen!
Der September wird interessant – jeden Tag
versuche ich, einen Mythos zu zerstören! Möchtest du morgen schon den nächsten
Bericht gleich per Mail erhalten, dann hinterlasse mir deine Mailadresse und du bist am Laufenden!
Tipp des Tages
Eine einstige Marathonlegende will es mit über 70 Jahren noch einmal wissen...und stellt das Seniorenheim auf den Kopf! Dramatisch und berührend
Sein letztes Rennen (DVD)
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