Magnesium ist ein
besonders wichtiger Mineralstoff, der in unserem Körper mehr als 300 Funktionen
hat. Darunter auch eine bedeutende Rolle im Energiestoffwechsel und da vor
allem als „Weichmacher“ für die Muskulatur. Naheliegend ist deshalb, dass bei
einem Magnesiummangel die Muskeln verkrampfen können! Viele Läufer nehmen aus
diesem Grund oft ständig Magnesiumsupplemente, um diesen Krämpfen vorzubeugen.
Ja! Magnesiummangel ist eine Ursache für Muskelkrämpfe
Läufer haben generell einen
höheren Magnesiumbedarf und entwickeln deshalb auch leichter einen
Magnesiummangel. Wir verlieren vermehrt Magnesium direkt über den Schweiß, aber
auch der Körper braucht mehr davon während der Belastung und in der
Regeneration. Weiters hat jeder unterschiedliche Veranlagungen, und dadurch
auch einen unterschiedlich hohen Bedarf.
Ist der Körper mit
Magnesium unterversorgt, können die vielen Funktionen, an denen dieser
Mineralstoff beteiligt ist, nicht mehr zu 100% arbeiten. Sowohl die
Leistungsfähigkeit ist dadurch herabgesenkt, als auch das Risiko für
Muskelkrämpfe steigt.
Nein! Nicht nur ein Magnesiummangel kann Krämpfe verursachen
Ein Wadenkrampf kann,
muss aber nicht immer durch einen Magnesiummangel verursacht werden. Auch
andere Mineralstoffmängel können Muskelkrämpfe verursachen: Kalium, Natrium
oder Kalzium zum Beispiel. Auch ein Flüssigkeitsmangel könnte ein Grund dafür
sein. Und wenn ein Muskel während der Belastung krampft, ist es in den
seltensten Fällen ein Mineralstoffmangel, sondern eine punktuelle Überforderung
einzelner Muskelfasern, die als „Schutzmaßnahme abgeschaltet werden“. Wenn in
dieser Situation weitergelaufen wird, werden die umliegenden Muskelfasern
stärker belastet und ebenfalls überfordert.
Die Einnahme von Magnesium kann auch Nebenwirkungen haben. Vor allem der Verdauung kann durch zu hohe Dosen in Mitleidenschaft gezogen werden. Gerade wenn man vor einem Wettkampf versucht "alles richtig" zu machen und vorsichtshalber die Magnesiumspeicher auffüllt, kann das wortwörtlich in die Hose gehen!
Die Einnahme von Magnesium kann auch Nebenwirkungen haben. Vor allem der Verdauung kann durch zu hohe Dosen in Mitleidenschaft gezogen werden. Gerade wenn man vor einem Wettkampf versucht "alles richtig" zu machen und vorsichtshalber die Magnesiumspeicher auffüllt, kann das wortwörtlich in die Hose gehen!
Es kommt drauf an!
Muskelkrämpfe sind
nicht so einfach zu erklären. Sie können sehr vielseitige Ursachen haben. Ob
sie tatsächlich durch einen Magnesiummangel verursacht werden, kann dir nur ein
Arzt auf Basis einer genauen Blutuntersuchung sagen. Und auch da kann man sich
noch immer nicht zu 100% sicher sein!
Den Mehrbedarf an
Magnesium, den wir Läufer haben, können wir mit der normalen Nahrung decken.
Sobald Vollkornprodukte am Ernährungsplan stehen, ist man mit Magnesium meist
ausreichend versorgt. Dennoch treten auch bei einer ausgewogenen Ernährung
Muskelkrämpfe auf. Vor allem, wenn sie im Schlaf kommen, könnte ein
Magnesiummangel der Grund dafür sein.
Der erste Schritt ist
jedenfalls: ausprobieren! Wenn du häufig an Krämpfen (in Ruhe!!) leidest, dann
kannst du eine Zeitlang ausprobieren, ob eine zusätzliche Magnesiumzufuhr die
Krampfneigung lindert. Wenn nicht, dann musst du das Problem anderswo suchen.
Fehler in der
allgemeinen Ernährung kann man aber nicht mit Nahrungsergänzungen kompensieren!
Wenn die Ernährung im Training kein Thema ist, dann besteht auch die Gefahr,
dass man mit einer niedrigen Versorgung (vieler Nährstoffe!) an den Start eines
Wettkampfs geht. In diesem Moment können keine Wundermittel mehr helfen. Es ist
zu spät!
Meine Meinung
Ein Magnesiummangel
sollte in unseren Kreisen eigentlich gar nicht vorkommen. Sobald man sich einigermaßen
ausgewogen ernährt oder regelmäßig mineralreiche Mineralwasser trinkt, dürfte eigentlich kein Mangel entstehen, auch wenn viel
trainiert wird. Lediglich in kritischen Trainingsphasen (Trainingslager) oder
wenn man keinen Zugang zu einer ordentlichen Ernährung hat, dann empfehle auch
ich ein Multivitamin- und Mineralstoffpräparat als Vorsorge. Auch in dieser
Situation ist eine ausschließliche Einnahme von Magnesium wenig zielführend,
wenn auch andere Nährstoffe eventuell zu kurz kommen könnten.
Dazu sollte man sich
aber mit der eigenen Ernährung auseinandersetzen. Leider ist es oft so, dass
man lieber ein Präparat schluckt und so das Gefühl hat, ausreichend versorgt zu
sein. Nahrungsergänzungen sind Ergänzungen zur normalen Ernährung. Sonst
würden sie ja Nahrungsersatz heißen!
Die Praxis zeigt aber,
dass viele Läufer prophylaktisch Magnesium supplementieren, um auf Nummer
sicher zu gehen. Auch wenn es in den meisten Fällen nicht hilft, es beruhigt
das Gewissen ungemein! Denn Magnesium hat in moderaten Dosen keine Nebenwirkungen
und so wird dieser Mythos am Leben gehalten.
Der September wird interessant – jeden Tag versuche ich, einen Mythos zu zerstören! Möchtest du morgen schon den nächsten Bericht gleich per Mail erhalten, dann hinterlasse mir deine Mailadresse und du bleibst am Laufenden!
Tipp des Tages:
DAS Nachschlagewerk für Sportwissenschafter und Trainer in Sachen Ernährung. Jedes Thema wird genauestens und dennoch verständlich durchleuchtet - ein must have!
Sport und Ernährung
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