Die
Kohlenhydratreserven sind beim Laufen immer das limitierende Substrat. Schon
nach weniger als einer Stunde können sie entleert werden. Je länger die Distanz
wird, umso wichtiger ist es, bereits mit großen Speichern an den Start zu
gehen. Denn was man bis dahin nicht aufgefüllt hat, fehlt auf den
entscheidenden Kilometern!
Ja! Glykogen kann man speichern
Die Kohlenhydrate
werden im Körper in Form von Glykogen in der Muskulatur und in der Leber
gespeichert. Diese Speicher sind jedoch relativ klein und dienen lediglich als „Überbrückung
bis zur nächsten Nahrungszufuhr“. Die Speicher von trainierten Läufern werden
mit der Zeit sogar größer. Durch spezielle Ernährungsweisen in Kombination mit
Training steigt der Gehalt an Glykogen sowohl in der Muskulatur als auch in der
Leber.
Nein! Am Tag davor ist es zu spät
Was man bis zum Wettkampf
nicht erledigt hat, kann am letzten Tag nicht mehr aufgeholt werden! Kohlenhydrate
am letzten Tag vor dem Wettkampf noch aufladen ist nur noch eine Beruhigung des
schlechten Gewissens. Wenn die Panik aufkommt, dann klammert sich der
Ertrinkende an jeden Strohhalm! Sofern man die zugeführte Mahlzeit überhaupt
verträgt. Denn auch ein weiterer Grundsatz der Wettkampfernährung lautet „nichts Neues ausprobieren“
Der Körper kann nicht
übermäßig viele Kohlenhydrate auf einmal speichern. Man kann sich kurzfristig nur
auf 100% des Möglichen auffüllen. Was für den Wettkampf natürlich wichtig und
richtig ist. Übermäßiges Essen von Pasta und Co ist am letzten Tag (und schon
gar nicht am Abend davor!) aber nicht nötig und kann nur eine schlaflose Nacht
bereiten, im schlimmsten Fall auch Verdauungsprobleme verursachen.
Es kommt drauf an!
Viele Kohlenhydrate
alleine können die Glykogenspeicher nicht wirklich erhöhen. Wie schon erwähnt,
nur bis zu 100% des Möglichen. Die überschüssigen Kohlenhydrate werden dennoch
verwertet, nämlich zu Fett!
Carboloading
passiert bereits Wochen und Monate vor dem Wettkampf. Denn die Glykogenspeicher
passen sich genauso an, wie der Körper sich auf Training anpasst: Die Belastung
ist der Reiz, um sich in der Regenerationszeit davon zu erholen und besser zu
werden. Wenn bereits im Laufe des Trainings die Speicher immer wieder entleert und
mit einer regenerationsfördernden Ernährungsweise wieder aufgefüllt werden, lagert der Körper von Training zu
Training immer etwas mehr Kohlenhydrate ein. Langfristig ergibt das einen
deutlich größeren Glykogenspeicher, als alle kurzfristigen Ernährungsweisen es
könnten.
Meine Meinung
Die Carboloading-Party
am Tag vor dem Wettkampf hat natürlich auch einen gesellschaftlichen Charakter.
Am Tag vor dem Wienmarathon zum Beispiel, wenn alle Läufer nervös sind und nur
noch an das eine denken, können sie bei dieser Veranstaltung etwas runterkommen
und sich mit Gleichgesinnten austauschen. Niemand soll sich das nehmen lassen!
Zum Zweck des
Carboloadings sollte dort jedoch niemand sein. Befasse dich in der
Wettkampfvorbereitung nicht ausschließlich mit dem Training, sondern auch mit der Ernährung und dir wird das Training selbst nicht nur leichter fallen,
sondern auch bessere Wettkampfergebnisse erzielen – GARANTIERT!
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30 Mythen übers Laufen
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Bei mir heißt es am Vortag: Eine ganz normale Portion 1er Menü und ein Bier dazu! Etwas Fleisch, etwas Beilage, etwas Gemüse! Und das Bier ist zum Runterkommen und Entspannen. Es können da auch zwei werden und ich schlafe wie ein Murmeltier!
AntwortenLöschenDas Bier ist wohl auch für die Elekrtolyte, oder? Ich denke, da sollte ich auch noch mal den Mythos dazu aufklären ;-)
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