Samstag, 9. September 2017

Mythos 9: Läufer brauchen Nahrungsergänzungen

Das Laufen ist doch eine so große Belastung für den Körper und Stoffwechsel, dass sowohl während als auch nach der Belastung deutlich mehr Nährstoffe gebraucht werden! Wenn du läufst, wirst du deshalb nicht um Nahrungsergänzungen herum kommen! Brauchen wir das wirklich?

Das Geschäft mit den Nahrungsergänzungsmitteln ist ein großes, ein riesengroßes! Etwa 1/3 der ÖsterreicherInnen nehmen regelmäßig Nahrungsergänzungen ein, bei den Sportlern sind es deutlich mehr! Man erwartet sich dadurch eine Verbesserung der Gesundheit und vor allem eine bessere Leistungssteigerung im Training.

Ja! Aktive Sportler haben einen höheren Nährstoffbedarf

Wer sich mehr bewegt, der verbraucht nicht nur mehr Energie, sondern auch mehr Mikronährstoffe wie Magnesium, Kalzium, Vitamine, aber auch der Eiweißbedarf ist bei Läufern deutlich höher. Werden diese Nährstoffe nicht ausreichend mit der Ernährung zugeführt, kann man entweder die Leistung nicht voll abrufen bzw. dauert die Regeneration nach einem Training länger.

Nein! Aktive Sportler essen auch mehr

In den wenigsten Fällen ist es nötig, diesen Mehrbedarf an Nährstoffen mit Nahrungsergänzungen auszugleichen. Denn wenn sich jemand mehr bewegt, der isst logischerweise auch mehr. Automatisch wird man deshalb auch mehr von allen anderen Nährstoffen zu sich nehmen. Voraussetzung dafür ist natürlich eine ausgewogene Ernährung.


Es kommt drauf an!

Pauschal zu behaupten, dass Nahrungsergänzungen für Läufer ein Muss sind, wäre sehr unseriös. Außer man handelt selbst mit diversen Produkten, dann hat man wenigstens einen Eigennutzen ;-)

Es gibt Risikogruppen (das gilt sowohl für Sportler als auch für Nichtsportler), die über die normale Ernährung ihren Bedarf nur schwer decken können. Weil sie entweder mehr brauchen, oder weil ihre Nahrung zu wenig dieser Nährstoffe liefert. Es gibt Krankheiten, die die Aufnahme diverser Nährstoffe beeinträchtigen und Ernährungsweisen, bei denen manche Nährstoffe zu kurz kommen. Im Einzelfall kann es deshalb durchaus Sinn machen, Nahrungsergänzungen (als Ergänzung wohl gemerkt) zusätzlich zu nehmen.


Meine Meinung

Sieh zu, dass du dich einigermaßen ausgewogen ernährst, dann bist du höchstwahrscheinlich mit allen Nährstoffen ausreichend versorgt. In kritischen Phasen, in denen du vielleicht sehr viel trainierst (z. B. auf einem Trainingslager), und/oder du dich gleichzeitig nicht besonders gut ernähren kannst, dann könntest du prophylaktisch ein Multivitamin- und Mineralstoffpräparat einnehmen. Somit bist du auf der sicheren Seite. Eine Dauereinnahme würde ich erst nach einer Abklärung mit deinem Arzt empfehlen. Vor allem bei einem latenten Eisenmangel kann eine Supplementierung hilfreich sein.

Und wenn du dir mit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln eine zusätzliche Leistungssteigerung erhoffst, dann muss ich dich auch enttäuschen. Sollte es nämlich so ein Mittel geben, dann wäre es bereits auf der Dopingliste! Doch wer weiß, vielleicht beschleunigt das Trinken von „Tiefsee-Mineralwasser“ tatsächlich die Regeneration. Wenn man nur fest daran glaubt…

Der September wird interessant – jeden Tag versuche ich, einen Mythos zu zerstören! Möchtest du morgen schon den nächsten Bericht gleich per Mail erhalten, dann hinterlasse mir deine Mailadresse und du bleibst am Laufenden!




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Sport und Ernährung

2 Kommentare:

  1. Etwas Gutes sei noch zur Nahrungsergänzung erwähnt. Die Industrie unterstützt Laufveranstaltungen und einzelne Athleten durch Produktproben. Damit werden die Budgets der Ausrichter entlastet.

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  2. Studenten, die einen Doktortitel anstreben, sind oft überfordert. Sie können doktorarbeit schreiben lassen einstellen, um sicherzustellen, dass Ihre Forschungsarbeit professionell geschrieben ist und akademischen Standards entspricht, sodass Sie Zeit haben, sich auf andere wichtige Aspekte Ihrer Promotion zu konzentrieren.

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