Ins Alter gekommene
Menschen sind genauso trainierbar, wie junge! Tendenziell können sie vielleicht nicht mehr
eine so große Leistung erbringen, aber besser werden sie allemal. Der Körper
passt sich an Trainingsreize an. Und je niedriger das Ausgangsniveau ist, desto
größer sind die Fortschritte. Das gilt für junge, als auch für ältere Menschen.
Das ist schon mal eine gute Nachricht.
Der größte Unterschied
ist jedoch die Dauer, in der diese Anpassungen erfolgen. Im Alter braucht man einfach
länger, um sich von Belastungen zu erholen. Die Regenerationsfähigkeit des
Körpers wird geringer. Wobei wir auch wissen, dass die Leistungsfähigkeit selbst
auch ausschlaggebend für die Regeneration ist: je besser ich bin, desto
schneller erhole ich mich.
Der Laufeinstieg im Alter
Ältere Menschen können
genauso nach einem gewöhnlichen Trainingsplan
für Laufeinsteiger trainieren. Schau dir noch einmal meine allgemeinen
Tipps an, wie man ins Laufen kommt. Wichtig dabei ist einfach, dass nicht versucht wird, immer länger oder weiter zu
laufen. Das Intervalltraining ist die Methode der Wahl. Beim Laufeinstieg
sollten ältere Menschen deshalb besonders auf ein paar Kleinigkeiten achten:
Pausen
Der Trainingsplan für
ältere Laufeinsteiger muss gezielter auf mehr Pausen aufgebaut sein, damit die
Gesamtbelastung auf den Bewegungsapparat niedrig bleibt. Das beginnt bereits
bei der einzelnen Trainingseinheit. Denn 30 Minuten durchgehendes Laufen
bewirkt eine größere Gesamtbelastung auf den Körper, als 6x 5min laufen mit zwei
Minuten Gehphasen dazwischen. Der Trainingsreiz ist jedoch beinahe derselbe.
Das gilt übrigens auch für jüngere Läufer, die nach einer Verletzung wieder
einsteigen. Auch in dieser Situation ist die Regenerationsfähigkeit
herabgesetzt (und vor der Verletzung wahrscheinlich auch zu viel trainiert
wurde), und man kann mit bewussten Pausen mehr trainieren, ohne sich dabei zu
verletzen.
Natürlich sollte das
gesamte Trainingskonzept auf Pausen aufgebaut werden. Vergisst man auf die
Erholungsphasen, wird eine Überlastung sehr bald eintreten und der Spaß am
Laufen wird getrübt. Mit Pausen sind aber nicht nur Regenerationswochen
gemeint, die sowieso
für jeden wichtig sind, sondern auch Erholungstage, die abhängig von der
Intensität der Trainingseinheiten eingehalten werden sollten.
Eine Grundregel für
den Laufeinstieg besagt: maximal nur jeden zweiten Tag trainieren. Nach
intensiven Einheiten sogar zwei Tage Pause. Somit ergeben sich auch die Anzahl
der Trainingseinheiten pro Woche: es sollten
nie mehr als drei Einheiten pro Woche trainiert werden! Sobald man besser
trainiert ist, sind natürlich auch mehrere Einheiten möglich, doch dazu später
mehr.
Systematischer Trainingsaufbau
Erstelle dir ein
Grundkonzept, nach dem du trainieren kannst. Wenn du dabei die oben angeführten
Pausen berücksichtigst, wirst du mit System besser werden und deinen Körper
fordern, ohne ihn dabei zu überfordern.
Das Wichtigste dabei
ist aber das Tun – von nix kommt
nix! Geh einfach laufen und mach dir keine allzu großen Gedanken darüber, was
du falsch machen könntest. Hab keine Angst vor dem Laufen und vom Training, sei
einfach vorsichtig. Das würde ich übrigens einem jungen Laufanfänger genauso
empfehlen. Einen Vorteil haben ältere Laufanfänger vielleicht sogar: sie sind
ihrer Verletzlichkeit meist bewusst und wissen, dass sie keine zwanzig mehr
sind. Das sollte Vorsicht genug für den Laufeinstieg sein.
Gesundheitliche Risiken abklären
Bevor du aber mit dem
Tun beginnst, solltest du abklären, welche Risiken du bereits hast. Wir haben
bereits gehört, dass im Alter das Risiko
an einer Erkrankung im Allgemeinen steigt. Auch das Laufen kann mit
fortgeschrittenem Alter schlummernde Gesundheitsprobleme erwecken. Das soll
keine Ausrede sein, nicht mit dem Laufen zu beginnen, denn die positiven
Auswirkungen übersteigen ohne Zweifel die der negativen.
Dennoch sollten
bereits vor dem Laufeinstieg ein paar Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Vor
allem das Herz-Kreislauf-System braucht einen Funktionscheck, mit dem du sichergehen
kannst, dass du dich auch intensiv belasten darfst. Und wenn du tatsächlich ein
Risiko hast, wird dir der Arzt keineswegs das Laufen verbieten, sondern eine
Empfehlung geben, wie du trainieren sollst, um dein Herz nicht zu überfordern.
Ein Besuch beim Internisten ist jedenfalls Pflicht. Nicht nur zur
Risikoabschätzung beim Einstieg ins Laufen, sondern auch regelmäßig alle paar
Jahre.
Zusätzlich zum Risiko
des Herz-Kreislauf-Systems hat jeder seine eigene gesundheitliche
Geschichte zu erzählen. Das Leben hinterlässt seine Spuren, aber auch
Schrammen, die beim Laufeinstieg zu einem Problem werden können. Frühere
Operationen, Verletzungen oder vielleicht sogar schon degenerative
Erscheinungen prägen den Körper und können das Laufen beeinträchtigen. Kläre
deine Gesundheitsgeschichte mit einem Spezialisten ab und hole dir von ihm auch
eine Empfehlung, was du beim Laufeinstieg berücksichtigen sollst.
Und wenn du dann ins
Laufen gekommen bist, dann bleibst du beim Laufen. Ein Leben lang hoffentlich.
Viele Läufer sind das Laufen jedoch schon seit Jahrzehnten gewohnt und laufen
bis ins hohe Alter. Auch die müssen mit der Zeit gehen und Anpassungen in ihrem
Laufverhalten vornehmen. Wie die aussehen, das möchte ich im nächsten Bericht
vorstellen.
Tipp der Woche
Wenn's einmal ein Marathon werden sollte, dann musst du diesen Leitfaden gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen
Wenn's einmal ein Marathon werden sollte, dann musst du diesen Leitfaden gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen
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