Wenn du mit dem Laufen beginnst und dich auf
deinen ersten Wettkampf vorbereitest, hast du keinerlei Erfahrungen und
Vergleiche. Meist ist es das Ziel, den Wettkampf durchzulaufen und auf alle
Fälle Spaß dabei zu haben. Man geht sehr unbefangen an den Start, denn man weiß
ja noch nicht, was auf einem zukommt. Marathonläufer empfinden manchmal sogar den ersten Marathon deutlich entspannter als jeden weiteren! Erst mit der Zeit steigen
die Erwartungen, da man ab nun einen Vergleich hat und wenn’s einmal gut
funktioniert hat, dann könnte es auch ein weiteres Mal gut, wenn nicht besser
gehen.
Jedenfalls ist es sinnvoll, eine abgelaufene
Saison auch wirklich auslaufen zu lassen. Egal, ob du deine Ziele erreicht hast
oder nicht. Regeneration und etwas Distanz zum Training ist jetzt angesagt. Nütze die Zeit, um dir
ein paar Fragen für die Planung der nächsten Saison zu stellen. Denn nur wer
sein Training analysiert und herausfindet, welches Potenzial man hat, der weiß
auch, an welchen Rädchen er zu drehen hat.
Was ist schlecht gelaufen?
Wenn du dein Ziel nicht erreicht haben
solltest, dann wirst du auf die Suche gehen, Gründe dafür zu finden. Warst du
in der Vorbereitung (mehrmals) verkühlt oder hat sich langsam eine Überlastung eingeschlichen?
Schau dir deine Trainingsaufzeichnungen noch einmal genauer an und finde
heraus, ob die Trainingsunterbrechungen vielleicht doch mit dem Trainingsumfang
bzw. der Trainingsplanung selbst zu tun haben können? Im Nachhinein ist man oft
klüger, wenn man sieht, dass vielleicht große Sprünge bzw. starke
Umfangserhöhungen im Training stattgefunden haben. War es eine Zeit, in der du
sehr motiviert warst und nicht auf deinen Körper gehört hast, auch wenn die
ersten Anzeichen bereits sichtbar waren?
Erst wenn du draufkommst, wodurch manche
Probleme verursacht wurden, kannst du für das nächste Mal besser darauf
reagieren. Gerade bei Verletzungen wirst du von Jahr zu Jahr immer sensibler
werden, wann du „drübertrainieren“
kannst oder wann du lieber eine Pause einlegen solltest. Rechtzeitig!
Was ist gut gelaufen?
Die meisten Läufer beginnen aber erst mit der
Analyse, wenn etwas schief gegangen ist. Klar, Fehler möchte man ja nicht
mehrmals machen. Die meisten denken jedenfalls so. Wenn’s gut läuft, dann nimmt
man es als normal hin. Man hat ja trainiert und deshalb hab ich mein Ziel erreicht.
Doch auch aus einer guten Saison kannst du wertvolle Informationen sammeln. Man
muss ja nicht immer aus Fehlern lernen!
Gerade in der Vorbereitung sollst du dich auf
die Suche nach positiven Verstärkern zu suchen. Jeder Läufer tickt anders und
hat seine speziellen Defizite, aber auch Stärken. Finde sie heraus und nütze
sie auch für die nächste Saison: Was hast du Neues ausprobiert? Kann es sein,
dass du dadurch mehr/besser trainierten konntest. Oder war es gerade etwas
weniger Trainingsumfang, der dich verletzungsfrei trainieren ließ. Hast du dich
im Winter speziell verhalten und wurdest nicht krank? Hast du eine/n
motivierende/n Trainingspartner/in gefunden und die intensiven
Trainingseinheiten fallen auf einmal leichter?
Was kann ich aus dem letzten Wettkampf lernen?
Erst wenn du einen Vergleich hast, kannst du
erkennen, was du im Wettkampf gut machst, oder was verbesserungswürdig ist. Was
du sowieso schon bei deinen bisherigen Trainingswettkämpfen
gemacht hast, beim Hauptwettkampf erfährst du, worauf es tatsächlich ankommt.
Wie gehst du mit dieser Stresssituation um? Oder was kannst du beim Ablauf am
Wettkampftag noch optimieren?
Fürs Training siehst du, welche
Wettkampfeinteilung du gewählt hast und wie diese Taktik aufgegangen ist. Du
kannst dir auch deine Pulskurve genauer ansehen: Wenn du ein konstantes Rennen
gelaufen bist, wird der Puls einen durchgehend leichten Anstieg aufweisen. Du
kannst davon ausgehen, dass du bei einem vergleichbaren Wettkampf wieder einen
ähnlichen Pulsverlauf haben wirst. Vor allem für deine Testläufe im Training wirst du damit wertvolle Informationen erhalten. Und wenn du
feststellen musstest, dass du zum Schluss noch Reserven hattest, dann kannst du
beim nächsten Mal auch riskieren, etwas schneller zu laufen.
Was soll/kann ich Grundlegendes ändern?
Nicht nur die Analyse ist wichtig, sondern
auch die gezogenen Konsequenzen daraus. Denn wenn du so weitertrainierst wie
bisher, wirst du dich nicht weiterentwickeln können. Oft sind es auch nur
kleine Änderungen, die eine große Wirkung zeigen. Du musst dich und deinen
Körper kennenlernen und herausfinden, wie und welches Training du am besten
umsetzen kannst. Finde heraus, welches Training für dich persönlich wirkt, auch
wenn du dadurch in Zukunft auch manchmal deine Komfortzone verlassen musst.
Wie sieht es in deinem Training mit einem
regelmäßigen Krafttraining
aus? Arbeitest du bereits an deiner Lauftechnik? Kannst
du ein Alternativtraining einbauen? Wäre es vielleicht sinnvoll, sich in der
nächsten Saison auf kurze Distanzen zu konzentrieren?
Stelle dir diese Fragen und ändere etwas an
deinem bisherigen Training. Und nach der nächsten Saison bist du wieder um ein
Stück schlauer und kannst du dir wieder ein paar Antworten mehr geben…dafür werden
sich wieder neue, aber andere Fragen auftauchen!
Tipp der Woche
Wenn's einmal ein Marathon werden sollte, dann musst du diesen Leitfaden gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen
Wenn's einmal ein Marathon werden sollte, dann musst du diesen Leitfaden gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen
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