Im Schlaf erholen wir uns am besten. Der
Schlaf ist die wichtigste Zeit, um uns von den Strapazen des Tages zu erholen.
Und für uns Läufer ist diese Zeit umso wichtiger, denn wir müssen am nächsten
Tag ja auch wieder fit für die nächste Trainingseinheit sein. Klar, die Ernährung,
die Muskelhygiene
und das Umfeld
im Alltag sind mit entscheidend, wie schnell wir uns erholen, der Schlaf bleibt
aber der wichtigste Faktor.
Denn im (Tief)Schlaf fährt der Körper mit den
„Reparaturmaßnahmen“ hoch, repariert Verletzungen und stärkt Muskulatur und
Knochen! Es werden Wachstumshormone ausgeschüttet, die dich besser machen und
Stresshormone abgebaut, was dich entspannen lässt. Es werden die Informationen
verarbeitet, die wir im Training gelernt haben. Das alles kann im ruhenden,
aber wachen Zustand nicht bzw. nicht ausreichend stattfinden.
Läufer schlafen besser
Ein sehr positiver Effekt des Laufens ist natürlich,
dass es uns müde macht und wir einerseits leichter einschlafen, aber auch
tiefer schlafen. Laufen macht müde und Läufer leiden weniger oft an
Schlafstörungen!
Trainierte Läufer erholen sich aber auch schneller,
denn je besser man trainiert ist, desto besser ist auch die Durchblutung und
man erholt sich dadurch schneller. Eigentlich bräuchten Läufer sogar weniger
Schlaf, da sie eine bessere Regenerationsfähigkeit haben. ABER! Die zusätzliche
Belastung, die dem Körper durchs Laufen ausgesetzt wird, braucht immer noch
mehr Erholung, als wenn man gar nicht läuft. Also brauchen wir mehr Schlaf bzw.
mehr Regenerationszeit, die im Schlaf am besten ist.
Wie viel Schlaf brauchen wir Läufer?
Es ist natürlich nicht sinnvoll, jeder Person
eine bestimmte Anzahl an Schlafstunden zu empfehlen. Die einen kommen mit 5
Stunden ganz gut zurecht, die anderen brauchen mindesten 8 Stunden. Jeder muss
selbst herausfinden, wie viel Schlaf er tatsächlich braucht und welcher
Schlaftyp (Eule oder Lerche) ist. Denn auch der Biorhythmus ist entscheidend
für die Schlafqualität. Wenn du nämlich gezwungen bist, gegen deinen
Biorhythmus zu schlafen oder vielleicht sogar täglich zu einer anderen Zeit
schlafen gehst, wirst du mit derselben Schlafdauer deutlich weniger erholt sein,
als wenn du immer zur selben Zeit ins Bett gehst bzw. mit deinem Biorhythmus
schläfst.
Es ist schon mal gut, wenn du weißt, wie viel
Schlaf du ohne Training brauchst. Meist ist das aber nur schwer herauszufinden,
weil wir doch immer trainieren! Auch gut! Denn wenn du aktuell austestest, wie
lange du schläfst, wenn du ohne Wecker aufwachst, dann wirst du deinen momentanen
Schlafbedarf in etwa herausfinden. Fürs zusätzliche Training kannst du dir als
ungefähre Faustformel merken:
Pro zusätzlich gelaufenen Kilometer in der Woche eine
Minute mehr Schlaf
Wenn du also 60 Kilometer in der Woche läufst,
dann solltest du eine Stunde länger schlafen als ohne Training….täglich! Bzw. wenn du deinen
Trainingsumfang mit der Zeit von zum Beispiel 30 auf 60 Kilometer pro Woche
steigerst, dann sollte auch dein Schlaf um eine halbe Stunde pro Tag verlängert
werden. So kannst du dir sicher sein, dass du das Bestmögliche getan hast und
sich dein Körper ausreichend und schnell erholt.
Schlafmangel im Training
Ich möchte nicht unbedingt von Schlafmangel
sprechen, sondern von zu wenig Schlaf. Wenn du nämlich an Schlafstörungen
leidest, dann solltest du dich sowieso ärztlich beraten lassen oder in sein
Schlaflabor gehen. Auch unser stressiger Alltag bewirkt, dass wir tendenziell
immer weniger (guten) Schlaf bekommen. Das sollte man in den Griff bekommen.
Denn nicht nur die Ringe unter den Augen lassen erkennen, dass zu wenig
geschlafen wird, die nicht direkt erkennbaren Auswirkungen sind für uns Läufer
viel gravierender: wir haben schlechte Voraussetzungen fürs nächste Training
bzw. wir haben nicht die optimalen Voraussetzungen, uns an die gesetzten Reize
anzupassen.
Wenn sich also jemand für eine
Marathonvorbereitung entscheidet, dann sieht er oft nicht den zusätzlichen
Zeitaufwand neben dem Lauftraining. Wenn man zum Beispiel etwa 6 Stunden
Lauftraining einplant, was für einen Marathonläufer sicher nicht übertrieben
viel ist, dann ist dieser Zeitaufwand nur noch ein Bruchteil, wenn man alle zusätzlichen
Trainingsverpflichtungen mit einrechnet: den Zeitaufwand fürs Dehnen und fürs
Krafttraining, für die Massage(rolle), fürs Vor- und Nachbereiten der
Trainingseinheit, für die Fußpflege und natürlich auch für den zusätzlichen
Schlaf. Da kann es schon vorkommen, dass man sich beim größten Brocken die Zeit
abzwacken muss, nämlich beim Schlaf. Und das ist dann der Beginn einer schönen
gescheiterten Marathonvorbereitung.
Schlaf gut!
Tipp der Woche:
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Ich hoffe, keine Einschlaflektüre, aber kapitelweise gut geeignet vor dem Schlafengehen. Hier erfährst du wie's läuft! Damit du alle Mythen und Legenden übers Laufen kennst.
30 Mythen übers Laufen
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