Es ist doch nicht zu
fassen: vor wenigen Wochen erst ist man die Bestzeit gelaufen und nun kommt man
nicht mehr vom Fleck. Schwere Beine, die Motivation ist im Keller, und sobald
man einen schnellen Schritt machen möchte, fühlt es sich schwer und träge an.
Wo ist sie hin die Form, die mich im Frühjahr beflügelte?
Kennst du das Gefühl
vielleicht auch oder bist du vielleicht sogar gerade auf der Suche nach der
verlorenen Form? Vermisst du das lockere Laufgefühl auch, das vor Kurzem noch
der Standard war? Keine Sorge, deine Form ist nicht verloren, sie wird dich
wieder finden. Und das schon sehr bald!
Hitze
Ein sehr banaler Grund
für deinen Formverlust, den man nicht unterschätzen darf: es haben sich die
Bedingungen geändert. Während der Wintermonate
hattest du die besten Bedingungen zum Laufen. Jetzt musst du eigentlich fast
immer bei sehr hohen Temperaturen trainieren. Und das bremst dich natürlich.
Auch wenn es für die meisten Läufer in der warmen Jahreszeit leichter ist, sich zu motivieren, die Trainingsqualität
leidet darunter. Deshalb ist es auch logisch und gut, wenn du jetzt gefühlt
schlechter bist als vor wenigen Wochen. Die Form ist nicht verloren, sie kommt
spätestens dann, wenn die Temperaturen fallen!
Nütze den Sommer für den
Aufbau deines nächsten Läuferhochs. Du musst jetzt keine großartige Leistung
bringen, du kannst aber die Voraussetzungen für deine nächste Bestzeit im Herbst
schaffen. Arbeite an deiner Lauftechnik, mach etwas mehr Krafttraining, trau
dich einmal ein „Fremdgehen“ aufs Fahrrad und laufe soviel es geht im Wald!
Nicht nur weil es dort kühler und im Sommer angenehmer zu laufen ist, sondern
weil es eine wertvolle Abwechslung für Körper und Geist ist.
Erfolg/Misserfolg
Wenn der große Wettkampftag
vorbei ist, sind auch die Zeiten der Entbehrungen und die der großen Mühen
vorüber. In den letzten Monaten hast du dich voll und ganz auf diesen Höhepunkt
vorbereitet und nun ist es vorbei, alles ist vorbei. Manche fallen nach diesem
Wettkampf regelrecht in ein Loch und wissen nicht, wie’s weitergehen könnte.
Ziele fehlen, aber nicht irgendwelche. Es reicht nicht, den nächstbesten
Wettkampf zu bestreiten, man braucht eine attraktivere Herausforderung. Es
fehlen die großen Ziele, die mittel- und langfristig erreicht werden sollen.
Abtrainieren
Doch nicht zu voreilig
mit den neuen Zielen. Wenn du bisher ein gutes Trainingskonzept verfolgt hast,
dann wirst du zu deinem Höhepunkt, genau am Tag des Hauptwettkampfs deine
Bestform erreicht haben. Die Formkurve wird in den zwei Monaten vor dem
Wettkampf wahrscheinlich sehr schnell und sehr steil angestiegen sein. Oder?
Der Körper hat alles mobilisiert, weil du die Trainingsprinzipien richtig
eingesetzt hast.
Das Problem dabei ist
aber, dass du diese Form nicht auf Dauer halten kannst und schon gar nicht halten sollst. Zu
groß ist der physiologische Aufwand, diese Form zu erhalten. Dein Körper
braucht nach diesem Höhepunkt eine Pause, damit er sich erholen kann und für
den nächsten Anlauf noch besser zu werden. Dazu musst du sogar etwas schlechter
werden.
Den größten Fehler,
den man in dieser Situation machen kann, ist der zwanghafte Versuch, diese
Topform aufrechtzuerhalten. Zwei Wochen nach dem Hauptwettkampf noch einen
wichtigen Wettkampf zum Drüberstreuen, beim Sommerlaufcup jede Woche einen
Wettkampf in der Region bestreiten und natürlich das Training auf 120%
ausweiten.
So findest du deine Form wieder
Nein! Setzt dir
konkrete Ziele und trainiere darauf systematisch hin. Wenn du’s erreicht (oder
auch nicht) hast, dann nimm den Druck raus und versuche einen entspannten Zugang zum Laufen zu finden. Zumindest für eine gewisse Zeit. Auf
Dauer kannst du nämlich auch nicht einen Trainingsplan konsequent verfolgen.
Auch da kann man ausbrennen und die Freude bzw. auch die Form verlieren. So bekommst
du den Kopf frei und du kannst die vielleicht schon seit längerem bestehenden
Wehwehchen vollständig auskurieren. Wenn du dir diese Pause gönnst und dir
keine Gedanken über deinen momentanen Formverlust machst, dann wirst du sehr
bald wieder dort sein, wo du vor kurzen erst warst.
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