Eigentlich bleibt alles beim Alten, du schnürst
dir wie immer die Laufschuhe, ziehst dir dein Lieblingsshirt an, und doch verhält
sich dein Körper ganz anders, sobald du zusätzlich eine Startnummer trägst. Der
Körper weiß, jetzt wird’s anstrengend. Bald werden die Reserven mobilisiert. Und
man ist auch bereit dazu, sich anzustrengen. Meist viel eher als im Training.
Denn diese kleine Startnummer bewirkt Wunder.
Motivation
Für viele ist die Startnummer der Auslöser,
wieder ordentlich mit dem Training zu beginnen. Die Motivation fürs Laufen steigt
damit schon sehr früh, noch bevor die Startnummer überhaupt ausgedruckt wurde: nämlich
bereits mit der Anmeldung zum Wettkampf. Oft schon Monate vor dem eigentlichen
Rennen. Die Gewissheit alleine, dass man an einem Wettkampf angemeldet ist, lässt
dem Schweinehund
keine Chance. Die nötige Zeit fürs Training wird freigehalten, die Einheiten in
der Trainingsgruppe
werden wieder ernst genommen und das Training macht auf einmal wieder viel mehr
Spaß.
Training bekommt einen Sinn
Sobald man sich für einen Wettkampf angemeldet
hat, stellt sich nicht mehr die Frage, wieso man läuft, sondern nur noch wie viel
und wie intensiv trainiert wird. Hat man keine Ziele vor Augen, fühlt sich ein
Intervalltraining nicht nur anstrengend an, sondern auch unnötig anstrengend.
Da bleibt man doch lieber im Wohlfühlbereich. Wir wissen aber, dass auch intensives
Training mehr als nur schnell macht. Erst mit der Anmeldung zu einem
Wettkampf werden die anstrengenden Einheiten erträglicher, auch wenn sie dadurch
nicht weniger anstrengend bleiben.
Wettkampf-Feeling
Spätestens wenn die Startnummer am Laufshirt
hängt, beginnt das Wettkampf-Feeling. Schon am Tag davor wird die schnellste
Wettkampfbekleidung rausgesucht und alles drumherum optimiert. Die Nacht davor
ist meist schlaflos, dennoch ist man in der Früh hellwach und fokussiert. Der Wettkampf ist eine Prüfungssituation, in der jeder sein Können abliefern muss. Egal
wie gut man bis dahin trainiert hat, jetzt ist der Tag der Überprüfung. Laufen
ist eine Einzelsportart, auch wenn der Großteil des Trainings in der Gruppe
stattfinden kann. Und jeder ist schlussendlich auf sich selbst angewiesen.
Leidgenossen
Aber du bist nicht alleine! Natürlich musst du
selbst ins Ziel laufen, da gibt es kein Team, das dich rettet. Du hast aber viele
Gleichgesinnte, die genauso nervös und angespannt sind wie du. Alle TeilnehmerInnen
sind in derselben Prüfungssituation wie du. Jedem Einzelnen ist die
bevorstehende Belastung bewusst und jeder weiß, dass es bald sehr anstrengend
wird. Und jeder weiß auch, wie stolz er ein paar Minuten später sein wird.
Anstrengung wird relativ
Und auf einmal läuft es wie von alleine. Kaum
zu glauben, wie wenig anstrengend man den Wettkampf im Vergleich zum Training
empfindet. Hat man im Training Probleme, den Puls auf 170 Schlägen zu bekommen,
fühlt sich ein und derselbe Puls im Wettkampf gerade einmal entspannt anstrengend
an. Im Gegenteil, man entdeckt noch versteckte Reserven, die mobilisiert werden
können. Wenn das im Training doch auch so leicht gehen würde?
Grenzerfahrung
Beim Wettkampf lernt man, sich zu motivieren, und
man kommt an seine Grenzen. Was im Training meist nur schwer gelingt. Versuche
doch einmal einen Wettkampf über 5km für dich alleine und gegen dich zu laufen
und dann bei einem offiziellen Wettkampf. Wo wird das Ergebnis wohl besser ausfallen?
Man muss dabei nicht unbedingt die Grenzen überschreiten, es reicht, wenn man
herausfindet, was möglich ist und wie weit man persönlich gehen möchte. Denn
diese Grenzen verschieben sich mit der Zeit. Finde heraus, welcher Wettkampftyp
du bist und du wirst dich mit jedem Wettkampf besser kennenlernen.
Manche gehen dann so weit, dass sie sich die
Wettkämpfe für ihre intensiven Einheiten aussuchen. Denn mit der Stimmung und der
vorhandenen Startnummer lässt es sich leichter schnell laufen. Auch eine
Möglichkeit, aber nicht, dass du nun auf die Idee kommen könntest, jede Woche
einen Wettkampf laufen zu müssen. Läufst du zu oft bei Wettkämpfen mit, schwächt
sich der „Startnummerneffekt“ etwas ab. Du brauchst auch nach Jahrzehnten
Wettkampferfahrung noch immer diese gesunde Nervosität, damit der Spaß bei
Wettkämpfen bleibt.
Lauf deshalb Wettkämpfe! Wir Läufer haben es eigentlich
ja so leicht mit der Motivation: Melde dich regelmäßig bei einem Wettkampf an
und du wirst motiviert sein und auch bleiben. Allein die Tatsache, dass du
angemeldet bist, motiviert dich, konsequenter und vielleicht sogar mehr zu
trainieren. Du wirst intensiver trainieren wollen und hast keine Angst mehr
davor. Du wirst auch die nötige Zeit aufbringen können, denn das Laufen erscheint
dir auf einmal wichtiger. Du wirst dir die richtigen Lauffreunde suchen, damit ihr
euch auch im Training gegenseitig motiviert und mitreißt. So läuft Laufen!
Tipp der Woche
Finde bei Runtasia deine richtigen Lauffreunde in der richtigen Trainingsgruppe.
Der Winter gehört uns: Runtasia Wintertrainingsgruppe
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