Ganz allgemein ist es
wichtig, nach intensiven Belastungen nicht abrupt stehen zu bleiben. Denn das
Herz schlägt noch schnell und pumpt Blut weiterhin in den Körper. Wenn die
Muskulatur sich noch bewegt, dann wird das Blut auch leichter wieder
zurücktransportiert. Wie wir aber auch wissen, senkt sich de Puls aber relativ
schnell, sodass dieser Effekt nach ein bis zwei Minuten nicht mehr ins Gewicht
fällt.
Laktat abbauen
Ein scheinbar
bedeutender Effekt ist der Abbau des in der Trainingseinheit angesammelten Laktats. Bewiesen ist, dass man das Laktat schneller abbaut, wenn man sich
bewegt. Dieser Effekt wird meistens als Hauptgrund fürs Auslaufen genannt, denn
das bedeutet, dass man sich „schneller erholt“. Was in der Praxis für uns
Läufer aber nur bedingt stimmt, denn ein rascher Laktatabbau hätte nur einen
Effekt, wenn ich innerhalb sehr kurzer Zeit wieder trainieren möchte. Also bei
einem Intervalltraining oder bei einem Turnier, bei dem man stündlich für kurze,
intensive Belastungen zum Einsatz kommt.
Die Halbwertszeit der
Laktatelimination beträgt ungefähr 10 bis 15 Minuten und ist hauptsächlich vom
Trainingszustand abhängig. Das heißt, dass der Laktat-Ruhespiegel ungefähr nach
etwa einer Stunde wieder erreicht wird. Wenn man sich währenddessen bewegt,
wird das Laktat zwar schneller abgebaut, dabei dreht es sich aber um wenige Minuten.
Dass wir deshalb am nächsten Tag besser erholt sind, das bezweifle ich.
Regeneration verbessern
Ganz unabhängig vom
Laktatabbau, kann das Auslaufen dennoch zu einer besseren Regeneration beitragen. Denn durch das Auslaufen bleiben die Muskeln weiterhin
durchblutet und nicht nur Abbauprodukte werden von den Muskeln wegtransportiert,
sondern auch die nötigen Aufbauprodukte zu den Muskeln hin transportiert. Einen
ähnlichen Effekt haben ja auch die Massagerolle oder die Sauna, bei denen auch
die Durchblutung gefördert und dadurch auch die Regeneration beschleunigt wird.
Genau genommen wäre ein
Cool Down zur Regenerationsförderung noch effizienter, wenn man unmittelbar
nach der Belastung einen Regenerationsdrink einnimmt und erst ein paar Minuten
später mit dem Auslaufen beginnt. Dann sind die zur Regeneration nötigen
Nährstoffe auch schon im Blut und können direkt in die Muskeln transportiert
werden.
Auslaufen ist nicht Training!
Manche kommen nun vielleicht
auf den Gedanken, dass ein Laufen mit einem Regenerationsdrink im Magen nur zur
Übelkeit führt. Sollte man meinen, aber nur, wenn man die Intensität für das
Auslaufen zu hoch wählt. Das Auslaufen hat den Sinn, die Muskulatur weiterhin
etwas zu bewegen, damit sie durchblutet wird.
Das Auslaufen soll und
darf auch keine zusätzliche Trainingszeit sein. Wird die Intensität fürs Auslaufen
zu hoch gewählt, belastet man zusätzlich die schon vom Training entleerten
Glykogenspeicher und die Regeneration wird keinesfalls beschleunigt. Das Auslaufen
sollte im eigentlichen „Regenerationsbereich“
stattfinden. Wenn das Laufen mit einer so niedrigen Intensität nicht machbar
ist (vor allem bei Anfängern), dann würde ein Cool Down am Fahrrad oder sogar schon
ein Ausgehen nach der Trainingseinheit zielführend sein.
Dauer des Auslaufens
Die Dauer des
Auslaufens richtet sich nach der Gesamtbelastung der davor stattgefundenen Trainingseinheit.
Als allgemeine Faustformel kannst du dir merken:
Je höher die Intensität, desto
länger das Auslaufen
Je länger die Dauer, desto kürzer
das Auslaufen
Wie lange das
Auslaufen im Einzelfall nötig ist, das sollte jeder für sich selbst herausfinden.
Nach einem intensiven Intervalltraining wäre für mich zum Beispiel 15 Minuten sehr
angenehm, nach einer einstündigen Grundlageneinheit ist ein Auslaufen gar nicht
nötig, weil die Gesamtbelastung nicht allzu hoch war.
Dasselbe gilt auch
fürs Auslaufen nach einem Wettkampf. Je kürzer die Distanz, desto länger
solltest du dich auslaufen. Nach einem Marathon hat es eigentlich keinen Sinn,
sicher weiterhin mit einer Laufbewegung zu belasten, sofern man es überhaupt
noch kann.
Konditionierung
Die Konditionierung
des Körpers auf das regelmäßige Auslaufen darf man auch nicht unterschätzen. Ähnlich
wie beim Ritual des Aufwärmens bekommt der Körper mit dem Auslaufen das Signal,
dass die Trainingseinheit nun vorüber ist: „Der Stress ist vorbei und nun darf
ich mich erholen“. Wenn solche Rituale oft genug wiederholt werden, dann merkt
sich das der Körper und kann sich langfristig deutlich schneller erholen. Auch beim Dehnen wird der Körper auf Regeneration konditioniert.
Nächste Woche erfährst
du, was es bedeutet, wenn der „Runtasia Infokanal ausläuft“ und welche
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Tipp der Woche
Wenn's einmal ein Marathon werden sollte, dann musst du diesen Leitfaden gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen
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