Regel 1: Umfang langsam steigern
Dein Kreislauf passt
sich sehr schnell ans Training an, der Bewegungsapparat braucht jedoch deutlich
länger, um sich an die Belastung des Laufens anzupassen. Muskeln und Sehnen
sind auch die Bereiche, die bei Läufern am häufigsten überlastet sind. Eine
Subregel dieser Regel besagt nämlich: steigere nie mehr als 10% pro Woche, pro
Monat, pro Jahr!
Regel 2: Intensität langsam erhöhen
Gehe sparsam mit der
Intensität um. Der Hauptteil deines Lauftrainings soll langsam und entspannt
sein. Je schneller du läufst, desto größer ist auch die Wirkung auf den
Bewegungsapparat. Du brauchst deutlich länger, um dich von intensiven
Belastungen zu erholen. Wenn du zu intensiv trainierst, dann darfst du nur
wenig trainieren.
Regel 3: Umfang vor Geschwindigkeit
Erst wenn dein Körper
viele Kilometer gewohnt ist, sich dein Laufstil stabilisiert hat, und deine
Grundlage dementsprechend gut ausgeprägt ist, wirst du die Intensität auch
leichter vertragen. Merke dir: je besser trainiert du bist, desto besser ist
auch deine Regenerationsfähigkeit. Und mit einer besseren
Regenerationsfähigkeit kannst du wiederum mehr bzw. auch intensiver trainieren.
Regel 4: Auspowern und Ruhen
Auch wenn du noch
nicht voll austrainiert bist, gehören intensive Einheiten in jedes
Lauftraining. Wenn du einen guten Trainingsplan verfolgst, dann wirst du nach
intensiven Einheiten zumindest einen Tag Pause haben bzw. nur eine lockere
Einheit einplanen. Dein gesamter Trainingsplan soll natürlich auf die
Regeneration aufgebaut sein. Gib deinem Körper immer wieder die Möglichkeit,
sich von der Belastung zu erholen und du erstickst jeden Verletzungskeim
bereits vor dem richtigen Ausbrechen.
Regel 5: Lauftechnik
Arbeite immer an
deiner Lauftechnik. Eine nur leichte Fehlbelastung, die durch
eine unökonomische Bewegung verursacht wird, kann langfristig große Probleme
verursachen. Wenn ein Teil der Muskulatur mehr arbeiten muss, als sie sollte,
wird sie früher oder später überlasten. Leider bemerkt man die Fehler der
Lauftechnik erst sehr spät, wenn hartnäckige Verletzungen bereits vorhanden
sind und eine Änderung der Lauftechnik oft nur noch sehr schwer möglich ist.
Regel 6: Richtige Ausrüstung
Wenn du eine gute
Lauftechnik hast, aber mit den für dich falschen Laufschuhen läufst, wirst der
Bewegungsapparat genauso falsch belastet und langfristig überlastet. Besorge
dir die richtigen Laufschuhe für dein geplantes Laufvorhaben. Ich
versichere dir, du wirst mehr als nur ein Paar brauchen!
Regel 7: Kraft und Beweglichkeit
Verletzungsprophylaxe
passiert auch abseits des Laufens. Die physischen Voraussetzungen, die fürs
Laufen erforderlich sind, müssen erst einmal aufgebaut, und dann ständig erhalten
werden. Kraft, Stabilisation und Beweglichkeit sind genauso wichtig wie das
Laufen selbst! Aber auch die Muskelhygiene gehört zu diesem Punkt dazu!
Regel 8: Abwechslung
Je größer die
Abwechslung beim Laufen ist, desto geringer ist die (monotone) Belastung des
Bewegungsapparats. Das bezieht sich sowohl auf die Trainingsmethoden (und
Intensitäten bzw. Dauer), als auch auf das Terrain. Je abwechslungsreicher das
Training gestaltet wird, desto schwieriger wird es, sich Verletzungen
„einzulaufen“.
Regel 9: Ernährung
Wenn du Arbeit
verrichten möchtest, brauchst du
einerseits die entsprechende Muskulatur, andererseits aber auch den nötigen
Sprit, um die Arbeit verrichten zu können.
Die Ernährung wird in der Vermeidung von Verletzungen oft unterschätzt. Die
richtige Ernährung ist aber ausschlaggebend dafür, wie deine Leistung abrufbar
ist (Energiegewinnung) und wie schnell du dich von deinen Trainingseinheiten
erholst (Regenerationsförderung). Fehlen dir wichtige Bausteine, bist du nicht
voll leistungsfähig und trainierst mit einem Körper, der anfälliger auf
Verletzungen ist. Sieh zu, dass dein Körper immer mit allen Nährstoffen
ausreichend versorgt ist!
Regel 10: Erste Signale erkennen
Wenn du alle
bisherigen Regeln beachtet hast und sich dennoch eine Verletzung einschleicht,
dann kannst du das Schlimmste vermeiden, indem du die ersten Signale erkennst
und dementsprechend reagierst. Mach einen Tag Pause, vielleicht sogar mehrere
Tage. Besser einen Tag zu viel Regeneration als einmal zu viel trainiert. Die
bereits antrainierte Form wird deutlich weniger beeinträchtigt, wenn du mal eine
Trainingseinheit streichen musst, als wenn du nicht oder über Wochen nur halbherzig
trainieren kannst.
Wie solche Signale
aussehen können, und wie du in den jeweiligen Situationen reagieren sollst, das
möchte ich im nächsten Bericht präsentieren. Damit nichts passiert, wenn mal
was passiert! Möchtest du die weiteren Berichte gleich per Mail zugeschickt
bekommen, dann trage dich doch in meinem Mailverteiler ein.
Tipp der Woche
Wenn's einmal ein Marathon werden sollte, dann musst du diesen Leitfaden gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen
Wenn's einmal ein Marathon werden sollte, dann musst du diesen Leitfaden gelesen haben. Dann kommst du sicher und verletzungsfrei ins Ziel und verlierst auf dem Weg dorthin nie den Spaß am Laufen
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